1. Hast du zur Nacht gebetet, Desdemona?


    Datum: 14.04.2019, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... liebestrunkene Capodimonte beschwingt den hellerleuchteten Saal betritt, bemerkt er überall Unruhe und aufgeregtes Gemurmel. Der General ist überraschend aus seiner italienischen Garnison heimgekehrt. In weißer Galauniform mit Kriegsdekorationen hält er vor dem großen Wandspiegel Cercle. Er begrüßt den hereinkommenden Botschafter auffallend liebenswürdig, bemerkt auch sofort das Taschentuch an seiner Brust, erwähnt es jedoch mit keinem Wort.
    
    Zwei Stunden später ist das Fest zu Ende. Die Gäste verabschieden sich höflich vom Herrn des Hauses und voneinander und verlassen in kleinen Gruppen langsam das Palais.
    
    Der General steigt gemessenen Schrittes die Treppe zum Schlafgemach seiner Frau empor. Er findet sie in einem Hauch von Negligee an einen Polster gelehnt in dem großen Himmelbett sitzen und ein rotgebundenes Buch lesen. Ihr überaus verführerischer Anblick reizt ihn trotz seiner Eifersucht und er muß sich schwer beherrschen, nicht auf der Stelle und ohne weiteres über sie herzufallen.
    
    Überrascht von seinem plötzlichen Erscheinen empfängt die Gräfin ihren Ehemann mit den Worten: "Wollt Ihr zu Bett gehn, mein Gemahl?"
    
    Mit kaum verhohlenem Zorn antwortet der General: "Hast du zur Nacht gebetet, Desdemona?"
    
    "Ja, mein Gemahl!", antwortet sie verwundert.
    
    Ehe sie sich's versieht, holt der General einen langen schwarzen Strick aus seiner Uniformtasche, reißt seine Frau grob an der linken Hand hoch und bindet sie mit ausgestreckten Armen an die gedrechselten ...
    ... Mahagonipfosten am Fußende des Bettgestells. Dann spreizt er unsanft ihre Beine und fesselt sie so mit den Kordeln des Bettvorhangs an den Rahmen. Jetzt steht sie, an allen Extremitäten fixiert, der Willkür ihres Mannes hilflos ausgeliefert auf dem Bett und blickt erschreckt in sein zornrotes Gesicht. Der sehr fest angezogene Strick schneidet tief in die Haut der Gräfin und sperrt ihr das Blut ab, aber die hilflose Rolle erregt Desdemona augenblicklich!
    
    Ohne ein einziges Wort zu sprechen, reißt er ihr mit festem Griff das dünne durchsichtige Nachtgewand vom Körper, sodaß sie splitternackt und vor Furcht zitternd ans Bett gebunden wehrlos vor ihm steht. Der General geht auf die andere Seite des Bettes, greift zu seiner Reitgerte und schlägt seine nackte Frau mehrmals auf Rücken und Gesäß. Sie beißt sich auf die Lippen und unterdrückt den Schmerz. Sie kennt die Brutalität ihres Gemahls und weiß, daß jeder Schmerzenslaut nur weitere, noch festere Schläge nach sich zieht.
    
    "Du hast mich also wieder betrogen, Du miese Hure!", preßt der General zwischen den Lippen hervor und setzt besonders gezielte Hiebe auf die empfindlichen Innenseiten ihrer Oberschenkel. "Ich komme heim und nach wenigen Minuten sehe ich, wie mich meine Frau in meinem eigenen Haus zum Gespött der gesamten Gesellschaft macht!"
    
    Desdemona senkt demütig die Augen und schweigt. Sie weiß, jeder Versuch einer Rechtfertigung ist in der jetzigen Lage sinnlos. Sie muß geduldig warten bis die rasende Wut des Generals mit ...