Jungfer Mary
Datum: 13.04.2019,
Kategorien:
Romantisch
... interessierte mich momentan auch sehr wenig. Mary, meine Mary fühlte sich scheinbar wohl. Mein siegreiches Schwert fühlte sich ebenfalls wohl, zu wohl. Mein Verstand wollte Mary noch warnen, als ich nach gut einer Viertelstunde erkannte, was mein Genosse da vorhatte, aber sie stand wohl selbst erneut vor diesem ersehnten Glücksgefühl des Kommens. Er pumpte sie voll und sie schrie ihr Vergnügen in aller Lautstärke hinaus, dann kippte sie vornüber und schlug mit ihrem Kopf auf meinem Kopf auf. Ich fühlte es kaum - wie sie, war ich erfüllt von dem Glück, das es uns bedeutete gemeinsam den siebten Himmel zu betreten.
*** Am morgen drohte mein Gedächtnis zu versagen. Ich wusste noch, dass ich mit Mary geschlafen hatte. Was heißt einmal; ich war sicher, wir hatten alle meine Lieblingsstellungen durchgeturnt. Mary war stets eifrig und erfreut dabei. Sie und ich mussten wohl noch mehrmals gekommen sein. Die aufgewühlten geilen Schreie von Mary, wenn dieses so erfreuliche Gefühl auftrat, schallte mir noch immer in den Ohren.
Mein ausgestreckter Arm wollte Mary berühren, ihre warme weiche Haut fühlen, die heute Nacht so oft von Gänsehaut überzogen wurde. Erschrocken richtete ich mich auf, da war niemand. Ich sprang aus dem Bett, ging ins Bad - auch nichts.
Betrübt ging ich wieder zurück ins Bett. Die frühe Morgensonne schien mir ins Gesicht. Schade. Wie ich Sir Thomas jedoch einschätzte, würde er mir meinen Gast - ein Dienstmädchen wahrscheinlich - heute noch vorstellen. ...
... Womöglich mit einen Grinsen im Gesicht?
Als ich nach meinem Nachthemd greifen wollte, fand ich es nicht. Nun, Mary wird es mitgenommen haben, anstelle der Fetzen ihres Eigenen. Die Fetzen fand ich allerdings auch nicht - dafür Blut- und reichlich Spermaflecken. Da werde ich dem Zimmermädchen besser eine 5-Pfundnote ins Bett legen.
So sehr ich beim gemeinsamen Frühstück auch bei Sir Thomas um den heißen Brei herumredete, er machte nicht einmal mehr eine Andeutung über Mary. Direkt fragen wollte ich ihn auch nicht und zugeben, dass ich mich in diese Mary mit den kornblumenblauen Augen verliebt hatte, das kam nun schon gar nicht infrage.
Ach ja, vor dem nächsten Urlaub Pas in Comlongon Castle, ein Jahr später, erfuhr ich Aufregendes: Vor knapp einem Vierteljahr wurde in der großen Halle ein Baby gefunden. Ein Junge mit kornblumenblauen Augen. Er war in ein extralanges modernes T-Shirt eingewickelt. Ein Zettel lag dabei. In altenglischer Schrift stand darauf:
Ich kann ihn leider nicht versorgen. Kümmert Euch bitte um ihn. Sein Name ist Görd und ich liebe ihn.
Innerlich bestätigte sich mir die Vermutung, dass es doch nicht der Geist von Mary war, mit dem zusammen ich so eine glückliche Nacht verbrachte. Wohl doch ein normales Mädchen. Wer sonst außer Sir Thomas nannte mich Görd ...
Ich weiß jetzt jedoch, warum manche Gegenden in Schottland als melancholisch, als traurig, als einsam beschrieben werden. Ich getraute mich nicht, mitzufahren. Ich gestehe es, ich hatte ...