1. Die Shexe


    Datum: 06.09.2017, Kategorien: Romantisch

    ... Verletzungen der Folterinstrumente herrührte oder ob ich mich die monatlichen ... Blutungen ereilt hatten.Hätten die Männer meine Blutungen als das Monatsblut erkannt, dann wäre das als weiterer Beweis aufgeführt worden. Denn schließlich galt die Frau als unrein.Am nächsten Tag wurde dann ein anderer Geistlicher zu mir geführt, der mir die Beichte abnehmen sollte, doch ich konnte ihm nichts sagen. Unter meinen unsäglichen Schmerzen und Seelenqualen schrie ich immer wieder, was passiert war und das ich nichts mit den Kräften einer Hexe zu schaffen hätte. Doch es nutzte alles nichts. Nach Ablauf einer Woche wurde ich auf einem Gitterkarren durch die Stadt zum Platz gefahren, wo der Scheiterhaufen schon auf meine Verbrennung wartete.Menschen säumten die Straßen und warfen mit Steinen, Pferdekot, Matsch und verfaultem Obst und Gemüse nach mir. Vieles wurde noch von den Gitterstäben abgefangen, aber einiges traf mich auch. Ich konnte mich nicht wehren, denn meine Handgelenke steckten in der hölzernen Geige, die um meinen Hals lag. Immer wieder wurde ich auf dem schwankenden Gefährt in und her geworfen. Einmal traf ich mit der Stirn gegen die Eisenstäbe und lag einem Moment benommen in dem Stroh auf dem Boden des Wagens. Sofort griffen Hände durch das Gitter und zerrten an meinem Büßergewand. Ich hörte es reißen und ein gutes Stück fehlte. Ohne eine Chance meine Blöße zu bedecken, wurde ich von den Wachen wieder auf die Beine gezwungen. Ein großes Stück des unteren Saumes war ...
    ... weggerissen worden und die vorderen Reihen konnten mir jetzt auf die verstümmelte ... Scham schauen. Ich wurde sofort als Dirne, Dämonenbuhlerin und Teufelsweib beschimpft und alle machten zu ihrem Schutze das Zeichen des Kreuzes. Ich war so gedemütigt und verloren, dass ich einfach nicht mehr konnte.Ich sah in die geifernden und verzerrten Gesichter von Menschen, die ich mein Leben lang gekannt hatte. Jetzt spieen sie mich an oder warfen mit Mist nach mir. Das Fünkchen Hoffnung für die Menschen, Güte und die Liebe, die meine Mutter mir als so wichtige Güter zu vermitteln versucht hatte, begann immer weiter zu schwinden.Als ich fast am Ende meines Weges war, sah ich den alten Peter und die gute Frau Magda in der ersten Reihe stehen. Beide hatten Tränen in den Augen und weinten um mich. Ich schaute sie an und lächelte ihnen zu. Sie riefen mir etwas zu, dass ich aber in dem Tumult nicht verstehen konnte, doch ich sah an ihren Gesichtern, dass sie mir glaubten und nicht dem Richter. Diese Geste der Wärme und Freundlichkeit gaben mir die Kraft, meinen Blick nach vorn zum Scheiterhaufen zu richten und meinem Ende gelassen entgegenzusehen.Als der Wagen zum Halten kam, wurde ich aus dem Käfig auf den Scheiterhaufen geführt und mit dem Rücken an den Pfahl gebunden. Durch das Seil wurde mein Gewand noch etwas angehoben und meine Scham lag jetzt gut sichtbar vor aller Augen, doch das spielte jetzt für mich auch keine Rolle mehr. Der Henker bemerkte es und lächelte mich fies an. Ich müsse ...