Die Shexe
Datum: 06.09.2017,
Kategorien:
Romantisch
... um die Motorhaube ... herum auf seine Freundin zu. "Komm, da vorne muss irgendwo das Boot liegen.", sagt er, während er seine Arme um die Schultern der Frau legt. "Oder hast du so große Zweifel, dass wir wieder umkehren sollten?"Sie schaut ihm in die Augen. "Nein, Schatz. Lass uns gehen!"Zusammen gehen beide zu dem Bootssteg, wo ein altes Ruderboot sanft vor sich hindümpelt. Der junge Mann hilft seiner Freundin in das schaukelnde Gefährt, dann löst er das Tau und steigt ebenfalls in das Boot. Lächelnd ergreift er die Riemen und stößt das Gefährt vom Steg ab. Mit einem kräftigen Zug gleitet das Boot auf den See hinaus in den Nebel."Schau mal!", ruft die junge Frau und deutet nach vorn über den Bug.Der Mann dreht sich um. Durch ein im Nebel aufgerissenes Loch können beide plötzlich die Insel sehen. Dunkel zeichnen sich die Umrisse einiger hoher Tannen vom Nachthimmel ab. Und auch das mysteriöse Efeubewachsene Haus mit dem breiten Turm an der Seite ist deutlich zu erkennen. Aus einem der Fenster scheint flackerndes Licht zu ihnen herüber, als würden dort in dem Raum hinter den Fensterscheiben Kerzen oder Fackeln brennen. Dann wird die Insel wieder von dem Nebel verschluckt.Auch ich sehe nur noch Nebelschwaden. Hinter der dünnen Glasoberfläche des uralten Spiegels sind nur noch graue Schlieren zu sehen. Das Bild der beiden jungen Menschen wurde von den grauen Schwaden überdeckt. Verärgert puste ich eine Strähne meines roten Haares aus dem Gesicht. Lächelnd atme ich ein paar ...
... Mal ein und aus, um mich ... zu entspannen. Meine eigene Aufregung ist mindestens ebenso groß, wie die meiner beiden zukünftigen Gäste. Es ist eine lange Zeit her, dass ich freiwillig Gäste zu mir geladen haben. Eine sehr lange Zeit. Noch einmal atme ich ein und aus, und versuche mich auf das Bild des Paares zu konzentrieren, das ich seit ihrer Ankunft auf dem Weg zum Gasthaus verfolgt habe. Auch ihr Gespräch habe ich mitbekommen und kann ihre Zweifel verstehen, denn auch ich habe Zweifel, ob es mir gelingen wird, das Problem der beiden zu lösen. Und diese Zweifel stören meine Konzentration und lenken mich ab. Wieder atme ich tief ein und starre in den grauen Nebel im Spiegel an, um ihm meinen Willen aufzudrängen.Das wabernde Grau wirbelt wie Rauch durcheinander, in dem man hinein geblasen hat, als meine Gedanken hinter die dünne Glasoberfläche dringen. Strudel öffnen sich, wirbeln umeinander und geben kurze Blicke auf Bilder frei, bevor sie sich in Blasen verwandeln und platzen. Mir steht der Schweiß auf der Stirn. Nicht nur die schwierige Konzentrationsübung, sondern auch die unangenehme Wärme im Keller des Turmes und die vielen Düfte der brennenden Kräuterschalen treibt mir den Schweiß aus den Poren, sodass mein dünnes Gewand schon bald an meinem Körper klebt. Wieder öffnet sich ein Bild und ich erkenne Vertrautes. Ich bemühe mich, es festzuhalten, doch es will mir wieder entgleiten. Mit meiner in den Jahren geübten Konzentration bündel ich meine Gedanken und zwinge den ...