1. Yasmin


    Datum: 23.10.2017, Kategorien: Verführung

    ... einem Eck eine rote, schon recht abgerissene Couch stand. Irgendwie ekelte es mich etwas vor dieser Couch, die überall voller Flecken war. Auch das Beistelltischchen davor sah nicht viel besser aus. Zigarettenkippen waren aus dem übervollen Aschenbecher auf den Tisch gefallen und lagen nun auf der Platte herum, dazwischen Asche. Ich folgte Mike weiter und wir kamen in die Küche, die ebenfalls recht abgewohnt wirkte. Eine große Eckbank stand darinnen und rahmte zwei Seiten eines großen hölzernen Tisches ein. An den beiden freien Seiten standen drei Sessel. Mike steuerte auf den Tisch zu, dann machte er eine einladende Handbewegung und sah mich auffordernd an. Ich nickte und setzte mich auf einem der Sessel nieder.
    
    Willst du vielleicht etwas trinken?, fragte er mich dann.
    
    Ja, gerne Mike. Hättest du vielleicht ein Glas Mineralwasser für mich?
    
    Klar, kein Problem. Du kannst ja inzwischen schon mal deine Sachen auspacken., sagte er und ging auf den altmodischen Kühlschrank zu. Kurz darauf kam er mit einem Glas Mineralwasser zurück und stellte es vor mir auf den Tisch. Dann setzte er sich.
    
    So, na dann sehen wir uns mal an, wobei du meine Hilfe brauchst., sagte er und nahm eines der Bücher zur Hand. Beide beugten wir uns darüber und meine Nachhilfestunde begann.
    
    Als ich zwei Stunden später nach Hause fuhr, gingen meine Gedanken immer wieder zu Michael zurück. Ich musste daran denken, wie er meine Hand mit der seinen berührt hatte und wie mir ein wohliger Schauer ...
    ... über meinen Rücken gelaufen war. Immer wieder hatte ich verstohlen seine Hand berührt und er hatte nichts dagegen gehabt. Ich glaubte, ich hatte mich etwas in ihn verschaut. Er war einfach ganz etwas anderes, als die jungen Burschen in meiner Klasse. Michael, oder auch Mike, war ein richtiger Mann, zwar ein junger, aber doch ein richtiger Mann.
    
    Als ich daheim ankam, wollten meine Eltern natürlich wissen, wie es gewesen war. Ich erzählte es ihnen, aber verschwieg, in welch heruntergekommener Wohnung Mike hauste. Auch wie die Gegend aussah behielt ich für mich, ebenso wie Michaels Alter. Er war 28 Jahre alt, wie er mir kurz vor unserer Verabschiedung gesagt hatte. Überhaupt waren wir gegen Ende ins Plaudern gekommen und so hatte ich erfahren, dass er Medizin studierte, aber nicht so recht weiterkam. Da er nicht gerade im Geld schwamm, hatte er sich diese billige Wohnung genommen und lebte von kleineren Jobs, sowie von der Nachhilfe, die er gab. Ich selbst hatte ihm etwas von mir erzählt, von meinem Leben, meiner Familie und natürlich hatte ich auch erwähnt, dass ich im Moment solo war. Ich bin mir nicht sicher, aber ich bildete mir ein, dass ich ein freudiges Aufblitzen in Mikes Augen gesehen hatte.
    
    Nach dem Abendessen sahen meine Schwester und ich noch etwas fern. Doch ich war nicht wirklich bei der Sache. Der Film lief an mir vorbei, ohne dass ich ihm so richtig folgte. Meine Gedanken waren bei Mike. Ich konnte die berühmten Schmetterlinge im Bauch fühlen. Da ich gerne ...
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