1. Ein ganz normales? Jahr - Teil 01


    Datum: 14.01.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Zentrale der Bank wahrnehmen musste, um die zurzeit reichlich sprudelnden Erträge aus seiner Firma günstig für den Ruhestand anzulegen. Am Abend würde er die Reise mit seinem PKW antreten und im Hotel übernachten. Das kam nur selten vor, aber es war auch wichtig gut vorbereitet und ausgeschlafen in solche Gespräche zu gehen.
    
    Seine Frau würde morgen vermutlich wieder Probleme haben, seinen Sohn aus dem Bett zu jagen, um ihn zur Schule zu schicken. Aber darum brauchte er sich nicht zu kümmern.
    
    Er war zufrieden, dass sein Unternehmen so gut lief. Irgendwann in naher Zukunft würde er tatsächlich seinen Traum verwirklichen können, ein Jahr auf Weltreise per Segelboot zu gehen. Dazu musste er nur noch seine Frau überreden. Längere Segelreisen waren nicht so recht ihr Ding. Da musste er ganz diplomatisch vorgehen. Sobald Robert das Abitur bestand, würde er damit anfangen. Vielleicht war das auch gut für ihre Ehe. Nach bald zwanzig Ehejahren war doch sehr viel Routine in ihre Beziehung eingezogen. Leidenschaftlicher Sex war eher die absolute Ausnahme geworden in den letzten Jahren.
    
    Patrik ist ziemlich genervt
    
    Warum nur musste er so blöde Eltern haben? Sein Vater erlaubte es ihm nicht ein einziges Mal pro Woche mit dem Auto zur Schule zu fahren und selbst einen gebrauchten Golf bekam er nicht. Dabei konnte sein Vater sich das doch leisten. Schlimmer empfand er es aber noch, dass er das Segelboot noch nicht einmal für ein einziges Wochenende allein nutzen durfte. Dabei ...
    ... hatte er schon einen Segelschein. Das Boot wäre eines der wenigen Themen, mit denen er seinen Schwarm hätte beeindrucken können. Sie hatte sogar den Sporthochseeschifferschein und konnte sogar große Segel- oder Motoryachten auf der Hochsee führen. Tina war die ältere Schwester von seinem besten Freund Thomas -- und sie war anspruchsvoll. Natürlich nahm sie ihn nicht für voll. Wie auch? Und dope besorgen, nee, dafür hatte er nicht den Nerv und die Kohle.
    
    Und seine Mutter nervte ihn mit guten Ratschlägen zum Lernen, zum Essen und zu allem, was ihr nur einfiel.
    
    Er sollte sich gesund ernähren und auf keinen Fall das Fastfood nehmen, von dem man dick und krank würde. Meine Fresse, dabei war sie doch selber nicht gerade schlank! Manche seiner Kumpel würden ihre Beine als Stampfer bezeichnen.
    
    Und auf keinen Fall sollte er mit den Jungs Bier trinken gehen -- da könnte er betrunken werden und das würden die Mädchen nicht mögen. Ja, ging's noch? Sie selber schenkte doch Dad am Wochenende höchstpersönlich Bier ein, aber er bekam bestenfalls mal ein kleines Glas ab. Ach du dickes Ei, er war doch kein Kind mehr!
    
    Die Spitze war aber das stetige Nörgeln mit dem ‚Nun lern' doch, Junge!' und die ständigen Tips zum Lernen in der Gruppe ‚Suche dir doch ein paar fleißige und nette Jungs für einen netten Lernabend'. Ein netter Abend war für ihn was anderes. Schlimmer aber war noch das Schnüffeln in seinen Hausaufgaben und die Mahnungen, wenn da noch was fehlte. So eine Zilpe!
    
    Walter ...
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