1. Ein schwarzer Schwan


    Datum: 13.01.2019, Kategorien: Romantisch

    ... dann hatte er verstanden und lachte laut los. Er beugte sich ihr etwas entgegen und sagte gerade so laut, dass sie es hören konnte: "Nein, das will ich auch nicht. Ganz und gar nicht. Ich bin nämlich nicht schwul." Bevor er sich zurück ziehen konnte, hielt sie ihn am Arm fest und kam ihm ihrerseits etwas entgegen. "Haben Sie etwas gegen Schwule oder Lesben?" "Aber nicht doch. Sind sie denn eine Lesbe?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein, überhaupt nicht. Aber ich stehe nun mal nicht auf gefühlloses Gerammel. Übrigens: Ich heiße Tina." Damit hielt sie ihm ihre rechte Hand hin, die er ergriff und in beide Hände nahm, nicht ohne festzustellen, dass sie sehr zart und gepflegt war. Auch spürte er ihre weiche Haut an den Händen. "Hallo Tina, es freut mich, Sie kennen zu lernen." Das Eis war gebrochen.
    
    Zwischen Christian und Tina entwickelte sich eine angeregte Unterhaltung, die sich hauptsächlich um die Stadt und die Umgebung drehte. Christian ließ sich von ihr viel darüber erzählen, was sie auch mit Begeisterung tat. Ihr Wissen über die Stadt, sowohl geschichtlich, geographisch und gesellschaftlich, war schier unerschöpflich. Beide vergaßen die Zeit und in den frühen Morgenstunden mussten sie feststellen, dass das Lokal schloss. So zahlten sie und gingen gemeinsam hinaus. Auf der Straße standen sie sich gegenüber und sahen sich an. "Tina, ich würde sie gerne wieder sehen. Es war ein sehr schöner Abend mit Ihnen, den ich gerne wiederholen würde. Haben Sie Lust dazu?" "Wirklich? Sie ...
    ... wollen mich wieder treffen??" "Aber ja. Wollen Sie?" "Ja, Christian, will ich." "Das freut mich. Was halten Sie davon, wenn wir uns am nächsten Samstag wieder hier treffen, gegen 21:00 Uhr?" Tina nickte nur. Uns so trennten sie sich. Sie wussten von einander nur ihre Vornamen. Keinen Nachnamen, keine Adresse, keine Telefonnummer, nichts.
    
    Die folgende Woche verlief für Christian sehr arbeitsreich, da er sich ja noch in der Einarbeitung befand. Er musste sich halt noch zurecht finden. Aber seine Sekretärin, Frau Wolf, war ein richtiger Schatz. Nein, nicht so, wie es sich jetzt anhört, sie war in menschlicher und beruflicher Hinsicht ein Schatz. Sie war schon lange in der Firma und kannte jeden und jeden Winkel. Darüber hinaus war sie sehr fähig in ihrem Job. Mit ihr hatte er einen wahren Glücksgriff getan, zumal sie es nicht so genau mit dem Feierabend nahm. Ihre Kinder waren erwachsen und aus dem Haus, ihr Mann war ebenfalls in der Firma und ein richtiges Arbeitstier, dem es egal war, wann Feierabend war.
    
    Am Freitagnachmittag saß Christan dann noch mit Frau Wolf zusammen, um einen kurzen Ausblick in die kommende Woche zu wagen. Irgendwie kam man auch auf oberflächliche private Dinge zu sprechen. So erzählte Christian ihr von seiner Begegnung mit Tina und beschrieb sie ihr.
    
    "Herr Schneider, so, wie Sie mir die junge Dame beschreiben, ich habe sie schon mehrfach in der Stadt gesehen. Gesprochen habe ich nicht mit ihr. Aber es stimmt schon, sie kleidet sich .... wie soll ...
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