Rufus - eine lange Reise.
Datum: 19.10.2017,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
... eine von Ihnen mit Deinen dreckigen kleinen Fingern anzufassen!"
"Ich habe dem Elfenherrscher eine wichtige Botschaft zu überbringen und da möchte ich keinen Ärger!"
„Oder glaubst Du, es würde mir Spaß machen, mich vor Ihnen rechtfertigen zu müssen, weil Du Deinen Lümmel nicht bei Dir behalten kannst? Ich möchte nicht wissen, wie viele Frauen der letzten Ortschaft, in der wir gewesen sind, im nächsten halben Jahr dicke Bäuche bekommen, die nichts mit einem Übermaß an Nahrung zu tun haben."
„Hmmmm ..."
Magnus sog an seiner Pfeife und brummte.
„Wenn, dann lass Dich wenigstens nicht erwischen."
Rufus grinste.
„Ihr könnt Euch auf mich verlassen."
Der Meistermagier schaute zweifelnd zu ihm herüber.
„Ach, ja?"
„So wie bei dem Metzger in Havena, der uns mit gezücktem Schlachtermesser verfolgt hat und Dich umbringen wollte, weil er herausgefunden hatte, dass Du seine drei Töchter der Reihe nach flachgelegt hast?"
„Oder wie bei dem reichen Kaufmann, der uns in Angbar die gesamte Stadtwache auf den Hals gehetzt hat, nachdem er Dich mit seiner Frau in flagranti in seinem ehelichen Schlafzimmer erwischt hat?"
„Das waren bedauerliche Missgeschicke, Meister."
„Ja, ja."
„Ich will Dir keine Moralpredigt halten, Rufus, denn ich weiß, dass das eh vergebene Liebesmüh ist. Du bist alt genug und kannst machen, was Du willst. Aber sorg´ bitte dafür, dass wir nicht wieder in Schwierigkeiten geraten. Ich mag das Leben lieber geruhsamer."
„Ich werde ...
... mich bemühen, Meister."
„Na, hoffentlich."
Schweigend ritten sie weiter. Nach einiger Zeit hatten sie den See umrundet und näherten sich dem Rand eines Waldes mit mächtigen Bäumen.
Magnus brachte sein Pferd zum Stillstand, schaute aufmerksam umher und murmelte:
„Hier irgendwo muss die Pforte sein. Ah, da!"
Er stieg von seinem Ross ab und bedeutete Rufus es ihm gleichzutun.
Dann führte er sein Pferd zu zwei riesigen Eibenbüschen und blieb stehen.
Er hob seine Hand und sprach laut einige Worte, in einer Rufus unbekannten Sprache, aus.
„Taniel loth Eringell"
„Was heißt das, Meister?"
„Ich habe keine Ahnung.", knurrte dieser.
„Ihr sprecht kein elfisch, mein Gebieter?", fragte Rufus erstaunt.
„Nein."
„Aber wieso...?"
„Hältst Du endlich mal die Klappe? Es ist einfach nur das Losungswort, welches mir genannt wurde."
Die Eibenbüsche begannen auf einmal hell zu leuchten und schoben sich raschelnd auseinander, bis in der Mitte ein Korridor entstanden war.
„Beeindruckend!"
„Ja, beeindrucken können sie gut."
In der Öffnung erschien plötzlich eine Gestalt mit langem, wallendem blonden Haar in einer silberfarbenen Rüstung. In der rechten Hand trug sie eine übermannshohe, goldene Lanze.
„Wow! Ihr habt nicht übertrieben, Herr! Sehr attraktiv!", tuschelte Rufus seinem weisen Lehrer zu.
„Du Idiot! Das ist der Torwächter. Und er ist ein Mann.", zischte dieser zurück.
„Wer seid ihr und was ist Euer Begehr?", sprach der Wächter sie mit ...