Ein Date … mit der Hölle
Datum: 15.10.2017,
Kategorien:
Sonstige,
... gelernt, Tina!", flüchtete ich mich in eine Ausrede.
"Ich bin jetzt nicht mehr Tina!", beschwerte sich meine Ehefrau, "Jetzt bin ich wieder Karin!"
"Nein!", widersprach ich, "Meine Frau sitzt zu Hause und freut sich darauf, wenn ich wieder zurück komme."
"Was soll das, Thomas?"
"Ich heiße Benny!"
"Komm, spiel nicht mit mir, Thomas. Das Thema ist ernst."
"Meinst du?"
"Definitiv! Seit wann machst du das?"
"Was?"
"Fremdgehen!"
"Das gleiche könnte ich dich fragen."
"Ich habe zum ersten Mal eine Annonce geschaltet gehabt und dich dann hier getroffen."
"Das gleiche gilt für mich."
"War unsere Ehe so schlecht?"
"Nein! Überhaupt nicht!", widersprach ich heftig, "Unsere Ehe war immer mein Fundament für mein Leben. Und alles, was ich in den Mails geschrieben hatte gilt weiterhin."
"Kann ich dir glauben?"
"Die Frage ist, kann ich dir glauben?"
"Warum?"
"Ich habe keine Anzeige aufgegeben."
"Aber darauf geantwortet."
"Ja! Und ich weiß nicht mal, wieso. Deine Anzeige hat mich irgendwie angesprochen."
"Wie angesprochen?"
"Dass du so ganz offen warst und gesagt hast, was du wolltest. Und du hast ausdrücklich betont, dass es dir nur um körperliche Lust gehen würde. War ich wirklich so schlecht, Karin?"
"Nein, Benny ... äh ... Thomas, du warst nicht schlecht. Es war alles so einseitig, so ... normal ... so gleichbleibend ... langweilig ..."
"Also war ich doch schlecht ..."
"Nein, es hat mit dir nichts zu tun. Ich ...
... glaube eher mit mir ...", ihre Stimme war jetzt ziemlich tonlos, "Ich habe vermutlich auch als Ehefrau versagt, oder?"
"Karin, du hast nicht versagt. Wirklich nicht! Du warst mir all die ganzen Jahre die Frau, die ich mir an meiner Seite gewünscht hatte."
"So gut, dass du auf eine Anzeige antwortest!", ihre Worte kamen mit ziemlicher Bitterkeit, "Warum hast du nie was gesagt? Wäre das so schwer gewesen?"
"Das gleiche könnte ich dir sagen. Aber ich tue es nicht. Ich habe mehrfach den Versuch unternommen dir was zu sagen, aber du wolltest nicht. Und ich wollte dich zu nichts drängen."
"Was hast du mir gesagt?", ihre Stimme wurde etwas schriller, um dann plötzlich fast zu versagen, "War's das jetzt?"
"Nein, das war's nicht! Ich liebe dich wirklich, Karin! Und nichts auf der Welt kann mich davon abbringen. Und ich glaube, dass ich meine wirkliche Ehefrau erst heute richtig kennen gelernt habe. Glaubst du, dass ich nach einer solchen Nummer eben überhaupt noch mal auf den Gedanken kommen kann, eine andere Frau anzusehen?"
"Reduzierst du mich so aufs Bett?", die Stimme hatte jetzt eine gefährliche Farbe erhalten.
"Nein, im Gegenteil! Zu der perfekten Ehefrau und Partnerin ist jetzt noch die perfekte Geliebte gekommen."
"Das soll ich glauben?"
"Es ist die Wahrheit, Karin. Die reine und nackte Wahrheit!"
*
Nur mühsam kam ich wieder zu mir. So hatte mich noch nie eine Nummer fertig gemacht. So kurz diese Runde auch war, sie war das absolute Non-plus-Ultra ...