1. Charlie - Epilog: 3 Monate später


    Datum: 13.11.2018, Kategorien: Lesben Sex Hardcore, Inzest / Tabu

    Ich saß auf dem Bett und schrieb mit meiner Freundin Maja – meiner damals besten Freundin aus dem Kaff wo ich herkam. Es tat mir gut mit ihr zu schreiben, denn sie hatte keine Ahnung was mir und den anderen passiert war. Mit ihr über Belangloses zu diskutieren, erweckte irgendwie den Eindruck von Normalität.
    
    Normalität – naja … die gab es für mich eigentlich nicht mehr. Ich war jetzt seit Monaten nicht mehr in der Schule gewesen und hatte die ersten Tage mit Larissa im Krankenhaus verbracht. Nachdem Stück für Stück die ganze kranke Geschichte rauskam und ich mich schließlich einer Polizeipsychologin anvertraut hatte, redete ich auch mit meinen Eltern.
    
    Drei Tage nach meiner Flucht hatte ich eine Abtreibung und ich glaube, das war so ziemlich der Höhepunkt des Grauens. Meine Eltern machten den Termin und ich stimmte einfach zu. Durch die Psychologin blieben mir die Gespräche erspart, ob ich das wirklich wollte. Tatsache war aber … ich wusste es nicht. Dieses Kind in mir … es konnte auf der einen Seite nichts dafür, aber ob ich dieses Kind hätte lieben können? Ich wusste es nicht. Jetzt konnte ich es eh nicht mehr rückgängig machen.
    
    Ines Beerdigung war zwei Wochen später. Ich war nicht da. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich konnte einfach nicht hingehen. Kati war dort. Sie erzählten mir davon, soll schön gewesen sein, aber ehrlich – ‚schön‘ war für mich das falsche Wort.
    
    Vor einem Monat bekam ich ein Päckchen von Birgit, Ines Mutter. Ich hatte es bis heute nicht ...
    ... aufgemacht, wusste doch, was es enthielt. Ich wusste es schon, bevor ich unter dem Papier den weichen Ledereinband spürte. Ines Tagebuch würde ich lesen … irgendwann. Sicher nicht jetzt.
    
    Eine eingehende Nachricht von Maja erschien auf dem Display und sie fragte, ob sie mich mal besuchen kommen dürfe. Ich lächelte, legte das Handy beiseite und schloss die Augen.
    
    Ich sah zu den Berg auf meinem Schreibtisch. Da lag der Schulstoff von drei Monaten. Ich würde das irgendwann alles nachholen müssen, wenn ich nicht sitzenbleiben wollte. Wer mir das gebracht hat? Jetzt wird es echt kurios: Anna!
    
    Offenbar hatte die Polizei auch mit ihren Eltern geredet und aus Aufzeichnungen von Altmeyer ging hervor, dass eigentlich sie an meiner Stelle gestanden hatte. Weiß nicht, ob es Dankbarkeit war oder was anderes, aber Anna war jetzt schon ein paar Mal hier gewesen und die letzten zwei Male hatten wir sogar ein bisschen geredet. Sie war gar nicht so krank, wie ich immer dachte … krank schon … aber eben nicht so. Sie wollte was wieder gut machen und ich glaubte ihr auch, dass sie es bereute, was sie mir damals angetan hatte.
    
    Es klopfte und kurz darauf öffnete sich die Tür. Meine Schwester trat ein und sah zu mir auf das Bett. Ich wischte mir eine Träne weg, die mir schon seit der Erinnerung an Ines vorhin langsam über die Wange gerollt war.
    
    „Schlechter Zeitpunkt?“
    
    Ich schüttelte den Kopf: „Ne schon okay.“
    
    Larissa nickte mir zu: „Mama und Papa sind weg, kommen auch erst spät ...
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