1. Beziehungsunfähig


    Datum: 18.10.2018, Kategorien: Erstes Mal

    ... mir das anmerken zu lassen. Das ist gar nicht so einfach.
    
    Sie erzählte mir quasi den ganzen Tag. Und wie erschöpft sie davon war. Was ihrem Redeschwall aber keinen Abbruch leistete. Rückblickend wundere ich mich darüber, damals fand ich das bewundernswert. Sie wurde nur kurz von ihrer Mutter unterbrochen, die ihr mitteilte, dass sie einkaufen ginge. Sie nahm es mit einem reizenden „ja, is gut" zur Kenntnis und erzählte weiter. Und ich war ganz Ohr. Ich bin ein sehr guter Zuhörer, bis heute...
    
    Mit einmal sagte sie zu mir, dass sie nun ein Bad nach dem langen und anstrengende Tag nehmen würde. Wenn ich wollte, könnte ich bleiben; sie brauchte nicht lange. Ich könne aber auch gehen. Ganz wie ich wollte. Natürlich blieb ich.
    
    Im ernst: ich dachte in diesem Moment nichts schlimmes; dazu war ich gar nicht fähig.
    
    Sie war mein Traum. Und Träume konnten nicht Realität werden. Das liest sich heute sogar für mich merkwürdig, aber damals dachte ich so.
    
    Mein Traum lag also nur durch eine Wand von mir getrennt, völlig nackt und seifte ihren drallen Körper ein und ... ich wartete nur darauf, dass sie fertig war. Unglaublich, dass ich nicht den Funken einer Fantasie dabei entwickelte.
    
    Ich war gerade damit beschäftigt, auf sie zu warten, als sie mich rief. Ich bin richtig erschrocken, damit hatte ich nicht gerechnet.
    
    Jetzt wird sich so mancher sicher denken: Ja ja, jetzt geht los. Aber weit gefehlt! HA!
    
    Aus meinem ersten Schreck heraus fragte ich zurück, was denn sei. ...
    ... Sie rief mir zu, sie wollte sich die Haare waschen hätte das Shampoo vergessen. Es wäre in ihrem Zimmer auf dem und dem Regal.
    
    Allen Zweiflern zum trotz: so war es. Kein Hintergedanke, nix.
    
    Ich fand das Shampoo recht schnell und in dem Moment, als ich es in der Hand hatte fragte ich mich, wie ich es zu ihr bringen konnte, ohne sie und mich in eine peinliche Situation zu bringen. Ich kam zu keinem Ergebnis und stellte die Frage Sarah.
    
    Ihre einfache Antwort war "Brings halt her". Na gut, vielleicht hatte sie einen Plan.
    
    Hatte sie nicht.
    
    Ich ging aus ihrem Zimmer raus, um die Ecke -- und stieß auch schon auf die offene Badezimmertür. Inklusive direkten Blick auf die Wanne und Insassin. Ich wendete, wie die Etikette es verlangen, meinen Blick sofort wieder ab. Und versuchte idiotischer Weise ihr, das Shampoo von der Tür aus zu reichen.
    
    Es lagen aber mindestens 3 Meter zwischen uns, und keiner von uns beiden war mit Tentakelarmen ausgerüstet.
    
    Ich war schlicht verzweifelt in dieser Situation.
    
    Auch wenn es der ein oder andere nicht verstehen kann: Ich wollte sie nicht nackt sehen. Nicht so. So plump. So unromantisch.
    
    Ja ja, die Jugend.
    
    Sarah sagte nur "So wird das nix, wirf es halt her". Auf diese Idee wäre ich in 100 Jahren nicht gekommen; ich würde heute noch mit der einen Hand vor meinen Augen und dem Shampoo in der anderen Hand in ihre Richtung fuchteln.
    
    Aber so war ich gerettet. Um besser zielen zu können blickte ich nun in das Bad und konnte nun ...