1. Nettis Haus


    Datum: 17.10.2018, Kategorien: Promis,

    ... Die Rache der Göttin würde schrecklich sein! Bisher waren sie immer davon verschont geblieben, doch dies würde sich ganz sicher ändern, sobald das allwöchentliche Opfer ausbliebe.
    
    In letzter Zeit war die Gier der Göttin immer größer geworden. Ursprünglich hatte jede Familie zu den üblichen Jahresfesten je einen Teil ihrer Ernte und des hinzugewonnenen Hausrates dargebracht. Doch in den letzten Jahren
    
    verkündete der Hohepriester regelmäßig, die Göttin habe ihm offenbart, sie verlange mehr und mehr, erst forderte sie Hühner, dann Lämmer, Kälber und schließlich hatte der Hohepriester vor 3 Jahren verkündet, nur das Leben eines an den Opfertagen geborenen Kindes vermöge noch länger, die Göttin gnädig zu stimmen. Es wurde ausgelost, welche Frau mit ihrem Mann zu welchem Zeitpunkt ein Kind zu zeugen und auszutragen hatte. Jene Rasse hatte eine großartige Kontrolle über ihren Körper. Die Opfertage jedoch häuften sich mehr und mehr, bald mußte aller drei Monate, dann aller vier Wochen geopfert werden. Inzwischen hatte die Göttin durch den Mund ihres Priesters verkündet, sie verlange jeden Freitag ein Kind. Das Volk war nicht klein, es bestand aus mehr als 10000 Familien, doch diese Forderung vermochte man auf die Dauer nicht zu erfüllen. Seit einem halben Jahr ging das nun schon so, längst hatte man ältere Kinder, die nie dafür vorgesehen gewesen waren, zum Opferaltar geführt. Sie waren Donnerstag abends von den Unterpriestern abgeholt worden und nie wieder gesehen worden. ...
    ... Niemand aus dem einfachen Volk war je bei einer Opferzeremonie zugegen gewesen. Es hieß, die Göttin selbst materialisiere sich während des priesterlichen Rituals im Tempel, nehme die Gaben an sich und verkünde ihren weiteren Willen.
    
    Da die Vorstellungskraft der Bauern aber nicht so weit reichte, nahm man allgemein an, daß der Priester die Kinder schlachtete, ihre Seelen in das unsterbliche göttliche Reich zu bringen. So war die Unruhe der Mütter und älteren Kinder nur allzu verständlich. "Die Unterpriester ziehen sich mit mir zur Beratung zurück! Die Männer bilden Suchtrupps, die Frauen bleiben vor dem Palast!" bestimmte der Hohepriester inzwischen. Hastig wurde seinen Anordnugnen Folge geleistet.
    
    Wieder erklangen Hörner rings von den Bergen. Der Führer der Stadtwache erklomm das Rednerpult. "Die Wache wird eingeteilt in Trupps von je 10 Mann, denen 10 Mann aus dem Volk beigestellt sind! 1. bis 4. Trupp ohne Begleitung, Flugsalamander,- ab! "Kallisti!" riefen die Männer, die den anstrengenden Ritt auf den fliegenden Reptilien antreten sollten, wofür unbedingt eine Spezialausbildung notwendig war. Mit spätestens 30 Jahren musste ein junger Rekrut diese Ausbildung beginnen, damit der Körper sich noch an diese besondere Anstrengung gewöhnen konnte. Außerdem wurden die nur sehr kräftige Männer angenommen, denn obwohl die Tiere schmal und leichtknochig waren, verfügten sie über eine unglaubliche Kraft; Schnelligkeit und Zähigkeit; ein schlanker oder auch normal gebauter Mann ...
«12...456...13»