1. Schicksal


    Datum: 12.10.2017, Kategorien: Sonstige,

    ... einmal mehr Sex hatten. Den ersten Schritt, machte dann seine Frau. Während er im Ausland arbeitete, rief sie ihn an und teilte ihm mit, sie wäre ausgezogen in eine eigene Wohnung. Bewundernswert fand sie seine Reaktion darauf. Er fuhr sofort nach Hause und kämpfte um seine Ehe. Umsonst, wie sich herausstellte. Dennoch trennten sich die Beiden als Freunde, gab es doch nie offenen, lauten Streit. Und genau da lag irgendwie das Problem, dachte Annika später.
    
    Es war gut, dass sie so offen über seine Noch Ehe sprachen. Aber, war er wirklich schon bereit für eine neue Beziehung? Denn obwohl sie sich noch nie gesehen haben, irgendwie lief es doch zwischen Annika und Jan darauf hinaus. Darüber waren sich beide klar. Von Beginn an machte sie ihm deutlich, für eine schnelle Nummer oder eine Affäre war sie sich zu schade. Nicht noch einmal mochte sie Zeit vergeuden, was keine wirkliche Zukunft hatte, selbst wenn am Anfang ihrer damaligen Affäre es ihr gut tat. Aber noch einmal wollte sie diesen Stress, denn für sie war es doch irgendwie Stress, nicht durchmachen. Und mit 30 sollte man sich auch langsam fester binden, war ihre Meinung. Es brauchte schließlich Zeit sich kennen zulernen. Klar, es bestand immer noch die Möglichkeit, das Jan doch nicht Mr. Right war und es nach einem Treffen oder auch später nicht funktionierte, aber zu etwas Kurzem, Belanglosem wollte sie ihm keine Hoffnung machen. Und Jan wollte es auch nicht. Überraschender Weise wollte auch er wieder eine feste ...
    ... Bindung eingehen. Er wäre bereit. Für sie?
    
    Eine Woche später wagten beide den Schritt, sie wollten sich treffen. Klar, es ist etwas anderes sich nur zu schreiben oder zu telefonieren, als wenn man sich real gegenübersteht. Aber sie hatten irgendwie die Grenze überschritten, sie mussten sich treffen und sehen, was wirklich zwischen ihnen war. Man verabredete sich für den Samstag, 3 Wochen, nachdem sie das erste Mal miteinander telefonierten. Als Treffpunkt wurde eine größere Stadt in etwa der Mitte ihres Weges. Die Nacht davor, während sie telefonierten war prickelnd und es knistere förmlich über vor Erotik. Morgen, endlich würden sie sich gegenüberstehen. Unsicherheit war dennoch auf beiden Seite. Wie würde man sich verhalten, wie würde die Begrüßung ablaufen. Am Telefon war es so anders, so einfach. Ein Kuss wurde schnell am Telefon gegeben. Aber im realen Leben. Sie, Annika, machte sich da eher weniger Sorgen, ging sie trotz ihrer Schüchternheit offen auf Menschen zu, die sie mochte. Und sie mochte Jan ja sehr gern. Sie konnte mit fast jedem aufs Geratewohl ein Gespräch anfangen. Man würde sehen. Eines versprach sie ihn trotzdem, wie immer zur Begrüßung bei jemand, den sie kannte, gab es je ein Küsschen rechts und links auf die Wange. Vielleicht würde es beiden die Nervosität und die anfängliche Befremdheit nehmen.
    
    Viel zu spät kam sie in der Altstadt an und parkte schnell in einen der letzten freien Parkplätze. Hektisch zupfte sie ihre wilden Haare etwas zu Recht und ...
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