1. Ich und Mama werden erpresst ( Teil 2 )


    Datum: 19.08.2018, Kategorien: CMNF

    ... konnte sich natürlich haargenau an euer Kennzeichen erinnern. Er wartet auch noch auf eine kleine Gefälligkeit. Und die Zettel mit euren Blutwerten, die du so schön verbrannt hast, Lydia, waren nur Kopien. Die Originale habe ich natürlich auch noch und kann sie jederzeit der Staatsanwaltschaft übergeben. Und da wäre dann noch mein Kollege Frank. Der natürlich ein sehr wertvoller Zeuge ist. Und letztendlich dein Vater, Lydia, was meinst du, wenn er das alles erfährt und dann auch noch diese Fotos sieht. Was glaubst du wird er machen? So und aus all diesen Gründen werdet ihr auf meine Forderung eingehen. Ich lasse euch aber noch bis heute abend Bedenkzeit. Deiner Mutter hatte ich bereits erklärt, dass ihr nur zwei von vielen seid. Sollte unser Deal also nicht zustande kommen, habe ich keine Problem damit, euch über die Klinge springen zu lassen.
    
    Deshalb, damit wir zum Schluss kommen, ihr überlegt euch bis heute abend eine Antwort. Ich komme um 18:00 Uhr wieder vorbei. Solltet ihr mir nicht öffnen, habt ihr euch für den Weg der Justiz und das Internet entschieden. Solltet ihr aber öffnen und mich hinein bitten, habt ihr euch für mich entschieden. Also, bis heute abend und zieh dir was Hübsches an, Lydia."
    
    Ohne, dass ich überhaupt noch was erwidern konnte, war Onkel Ralf grinsend aufgestanden und hatte das Haus bereits verlassen.
    
    Langsam realisierten meine Mutter und ich was Onkel Ralf gesagt hatte. Dann schauten wir uns an, umarmten uns und fingen beide an hemmungslos ...
    ... zu heulen. "Mama, was sollen wir denn bloß machen?"
    
    Bei diesen Worten schluchzte ich laut auf und ein Weinkrampf erschüttet meinen Körper. "Du hattest Recht Mama, entschuldige bitte, entschuldige."
    
    Meine Mutter streichelte mir über den Kopf. "Ist schon gut Lydia, ich liebe Dich. Komm lass und aufstehen und überlegen, was wir machen sollen."
    
    Schluchzend standen wir beide auf und setzen uns auf die Couch. Nach den Tränen kam die Wut bei mir. "Boh, so ein Schwein, das hätte ich ihm nie zugetraut. Und wie er auf ein Mal spricht und uns ansieht. Kann man sich so in einem Menschen täuschen? Und wenn ich daran denke, welches Vertrauen ich in ihn hatte. Ich könnte kotzen."
    
    "Das hilft uns jetzt leider nicht weiter, Lydia", sprach meine Mutter. "Wir müssen uns jetzt überlegen für was wir uns entscheiden und welche Konsequenzen das für uns hat."
    
    "Und wenn wir noch Mal mit ihm reden?", unterbrach ich sie.
    
    "Sinnlos", war die Antwort meiner Mutter, "du hast doch gehört, wir sind bei Leibe nicht die Einzigen die er in der Hand hat. Der macht seine Drohung sofort wahr. Wir haben nur zwei Möglichkeiten, entweder wir zeigen ihn an, mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Wenn wir Glück haben, bekommen wir eine Bewährungsstrafe. Vater lässt sich wahrscheinlich sofort scheiden, wenn er die Fotos sieht. Und wenn diese auf der ganzen Welt im Internet zu begaffen sind, gibt es auch keinen Ort mehr, wo wir neu anfangen könnten. Oder die andere Möglichkeit wäre, wir gehen ...
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