1. Die Cloud 08


    Datum: 05.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... sein. Die Nacht verbrachte sie im Krankenhaus. Warum nur hat sie nicht bei mir übernachtet? Warum rief das Krankenhaus so spät an?
    
    Ich machte mich sofort auf den Weg dorthin, hier hin. Ich eilte zu ihr ins Zimmer, zu meiner Jennifer. Es ging ihr gut, den Umständen entsprechend -- was für ein Glück. Sie lag in einem Krankenbett, übersät mit Prellungen. Ein Glück, nichts schlimmeres, nichts Gebrochen, keine bleibenden Verletzungen. Ein paar Tage bleibt sie zur Beobachtung im Krankenhaus, dann darf sie hoffentlich wieder nach Hause.
    
    Der Unfall.
    
    Jemand drängte sie von der Straße.
    
    Ihr Wagen überschlug sich und stoppte schließlich im Graben.
    
    Der Unfallverursacher -- Fahrerflucht -- niemand hat etwas gesehen.
    
    Zumindest vorhin wusste niemand wer es gewesen sein könnte. Die Polizei war da, befragte uns, sie ermitteln. Das war vorhin -- jetzt weiß ich wer den Unfall verursacht hat. Unfall -- das ist das falsche Wort. Es war kein Unfall, es war ein Anschlag, eine Warnung. Das verstand ich, als ich mich von Jennifer verabschiedete und ihr Zimmer verließ.
    
    Ich stand vor dem Fahrstuhl und wartete. Ich war so durcheinander, so verstört und gleichzeitig so erleichtert, dass es Jennifer gut ging. Ich sah auf mein Telefon und plötzlich bekam ich eine neue Nachricht. Eine Nachricht, eine Email, wie ich sie seit Monaten nicht mehr bekam.
    
    „Hi, erinnerst du dich noch an mich? Wir hatten eine Abmachung und du hast sie gebrochen. Du hast deinem Nachbarn und deiner Freundin ...
    ... von mir erzählt. Du hast sie gegen mich ermitteln lassen. Dachtest du, dass würde ich nicht herausfinden? Du wirst dafür bezahlen! Aber erst einmal werden deine Freunde bezahlen -- und denk daran -- du bist für all das Leid verantwortlich, welches sie ertragen müssen!"
    
    Scheiße. Das zu lesen ließ mich erschauernd, ja gar erstarren. Ein solche Email zu diesem Zeitpunkt. Wie konnte mein ehemaliger Arbeitskollege nur so etwas riskieren? Ein Wort von mir zur Polizei und er würde seine Bewährungsstrafe im Gefängnis absitzen müssen. Oder war er am Ende gar nicht der Erpresser, wie er immer wieder beteuerte? Ich las weiter.
    
    „Wie geht es Jennifer? Sie wird es überstehen, soweit ich gehört habe. Zumindest dieses mal. Denke immer daran: Das nächste mal könnte es schlimmer kommen. Sieh das als Warnung. Du wirst niemandem mehr von mir erzählen! Du wirst niemanden mehr einweihen! Du wirst mir gehorchen, meine Befehle befolgen, du gehörst jetzt mir!"
    
    Mein Erpresser, er ist immer noch da draußen -- und er war es, der Jennifer von der Straße drängte. Er war es, der Jennifer ins Krankenhaus beförderte. Ich las weiter.
    
    „Ich liebe Spiele -- und du bist jetzt mein Spielzeug. Ich hoffe das hast du verstanden. Letztes mal ging es darum dir nahe zu sein, an deinem Leben teil zu haben. Aber du hast mich verraten, mich betrogen. Jetzt geht es mir nur noch darum mit dir zu spielen."
    
    Scheiße! Ich las Zeile für Zeile und wurde immer bleicher im Gesicht. Der Fahrstuhl kam und fuhr wieder ab. ...
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