Lissy 2 – Ich treffe Bärli das erste Mal
Datum: 19.07.2018,
Kategorien:
Romantisch
... Liebe meines Restlebens und dann soll ich ohne Krawatte kommen? Das geht doch gar nicht", flüsterst Du mir ins Ohr, lächelst und drückst mir die Blumen in die Hand. Oh Bärli, Du findest genau die Worte, die ein über beide Ohren verknalltes Vollweib jetzt braucht...und ich hatte es noch nicht einmal geschafft, ein "Hallo" zu hauchen.
Beim Auspacken der Blumen sehen wir, dass sie in unserer innigen Umarmung etwas gelitten haben.
"Ich habe doch auch ein Geschenk für Dich, Bärli, das ist noch in der Tasche, aber ich muss mir erstmal die Freudentränen abwischen - bin ich jetzt verschmiert? Oh je, wie sehe ich aus, ist das schlimm?" Aber Du sagst, dass ich perfekt aussehe, hebst meine Brille an und wirst das "büschen" (norddeutsch = bisschen) "verwuschelten" Lidstrich einfach weg küssen.
Du fasst meine Hand und nimmst mit der anderen Hand meine Reisetasche. Unsere Finger verschränken sich ineinander. Das passt so gut zusammen, das fühlt sich so gut an. So vertraut, so sicher, so wie immer obwohl es noch nie so war. Alles ist perfekt, ich bin glücklich und ich, die riesige Elefantenkuh watschele auf 6 cm Absätzen mit meinem Liebsten an der Hand in Richtung Ausgang.
Welches ist Dein Auto auf dem Parkplatz? Du zeigst auf einen älteren amerikanischen Van. Wir legen die Tasche und die Blumen hinter die Sitze. Na, da hat Dein Pfundsweib wie ich ja viel Platz. Du lächelst und sagst: "Ja, auch zum Sitzen, Essen und Schlafen." - "Bärli, pass auf, ich nehme Dich beim Wort", ...
... sage ich beim Einsteigen.
Fahr noch nicht los. Ich muss erst meinen Lidstrich wieder richten. Du lächelst mich an, nimmst meine Hand, ich greife Deine auch ganz fest und wir fallen wieder in einen langen Kuss. Schön, dass das Auto eine durchgehende Sitzbank hat. Da kann man sich gut an Dich ankuscheln. Und Du lächelst einfach nur: "Ja, extra für Dich gemacht, mein süßes Amazönchen".
Wir fahren aus der Stadt heraus durch dunkle Wälder in die Dämmerung. Aus dem Radio flüstert ruhige Jazzmusik. Das ist so romantisch und so einsam.
Ich will Dich necken. "Was ist, wenn wir eine Panne haben, hier in der dunklen Einsamkeit und uns fürchten? Beschützt Du mich dann und wärmst mich?" Du lächelst mich an und sagst, dass wir dann hinten einen kleinen Tisch aufstellen und einen Kaffee trinken. "Und wenn wir frieren?" Du sagst, dass ich dann eine Decke oder sogar einen Schlafsack zum Wärmen bekomme.
"Und wenn es regnet und wir nasse Sachen ausziehen müssen und dann nackt im Schlafsack sind, dann wärmst Du mich doch, oder?". Meine Phantasie hatte mit einem Male 100 Ideen, was man so alles dabei anstellen könnte.
Da fragst Du, ob ich denn eine Panne haben möchte? "Jaaaa!", schreit mein Kopf ganz laut aber ich halte mich zurück und sage nur "na, bloß nit!", und hauche hinterher ein leises, "Oder vielleicht doch?".
Plötzlich ruckelt das Auto. Du sagst, dass wir kein Benzin mehr haben und rollst auf einen kleinen Parkplatz für Wanderer. Aber die Tankanzeige ist doch noch voll, ...