1. Goliath


    Datum: 11.07.2018, Kategorien: Macht / Ohnmacht

    ... darüber reden. Offensichtlich hatte es dieses mal wieder nicht geklappt.
    
    Dann erzählte Sandra von ihrem Arbeitstag. Sie berichtete auch von dem Vorfall in der Pause, als die Jugendlichen sie bedroht hatten. Auch wie Goliath sie aus der brenzligen Situation gerettet hatte schilderte sie detailliert. Doch statt sich zu freuen, dass seiner Freundin nichts passiert war, reagierte Harald irgendwie komisch. Er wirkte wortkarg und verschlossen.
    
    „Was hast du? Stimmt etwas nicht?“, wollte Sandra wissen.
    
    „Du stehst wohl auf so große Männer, der scheint dich ja sehr beeindruckt zu haben!“
    
    Sandra verdrehte die Augen. „Geht das schon wieder los? Ich kenne Goliath, ich meine Herrn Müller, ja kaum. Das ist nur ein Kollege von mir. Mehr nicht! Es gibt keinen Grund auf den eifersüchtig zu sein.....“
    
    Das Gespräch wurde immer lauter, bis 20 Minuten später die Wohnungstür krachend ins Schloss fiel. Harald war wütend gegangen, der Abend war gelaufen. Sandra war traurig. So sehr sie Harald mochte, seine übertriebene Eifersucht machte sie krank.
    
    Freitag
    
    Der Ball kam unerreichbar über das 2,35m hohe Netz. Damit war das Volleyballspiel und auch die letzte Sportstunde am Freitag beendet. Die Jungs und Mädchen der 8a verließen das Spielfeld. Sandra, die den Sportunterricht an diesem Tag zusammen mit ihrem Kollegen Müller gestaltete, sammelte ihre Mädchen ein und schickte sie zum Duschen. Herr Müller achtete darauf, dass sich keiner der Jungs auf dem Weg zu den Herrenduschen ...
    ... versehentlich in der Tür irrte und plötzlich bei den Mädchen auftauchte. Versuche dieser Art hatte es schon einige gegeben.
    
    Eine Viertel Stunde später hatte der letzte Schüler die Sporthalle verlassen. Bevor Goliath die Halle absperrte, machte er noch einen Kontrollgang um zu prüfen, ob alle Fenster geschlossen, alle Sportgeräte verstaut waren. Er löschte das Licht im Umkleideraum der Jungs. Dann hörte er, dass noch irgendwo Wasser plätscherte. Er versuchte zu lokalisieren, von wo das Geräusch kam. Eindeutig, bei den Mädchen lief noch Wasser. Da hatte wieder einmal eine vergessen, die Dusche abzuschalten, wie so oft. Genervt trottete Goliath in die Mädchendusche.
    
    Sandra hatte sich, nachdem alle Mädchen weg waren, entschieden noch schnell zu duschen. Harald wollte sie zu Essen abholen. Die Einladung war als Wiedergutmachung nach dem Streit von Mittwoch gedacht. Er hatte sich gestern tausendmal für die Szene entschuldigt, die er ihr Mittwochs gemacht hatte.
    
    Sandra rechnete nun damit, dass er jeden Augenblick hier auftauchen würde.
    
    Da war er auch schon. Sie bemerkte wie jemand die Duschräume betrat.
    
    „Schon fertig“, rief sie und öffnete die Schiebetür der Duschkabine. Letzte Schaumreste trübten ihre Sicht, als sie mit zusammengekniffenen Augen nach dem Handtuch tastete.
    
    Da fiel ihr ein, dass sie es im Vorraum bei ihren Kleidern liegen lassen hatte. Splitternackt und triefend nass stieg sie aus der Duschkabine und reib sich die Augen. Dann erstarrte sie. Das war nicht ...
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