1. Morgenlatte entspannt


    Datum: 04.07.2018, Kategorien: Selbstbefriedigung / Spielzeug

    Das Praktikum 19
    
    USA On Tour
    
    Mit dem Monat Mai endete das Semester, ich hatte meine Abschlussprüfungen und damit war meine Studienaufenthalt zu Ende. Ehe ich im Herbst in Deutschland weiter machen konnte, wollte ich noch etwas von meinem Gastland sehen. Ich packte mein Zeug in mehrere Kisten und verschiffte diese über den Atlantik. Zurückblieb ich mit einem Rucksack, der das nötigste für die nächsten Wochen enthielt.
    
    Von einen Mitstudenten hatte ich den Tip bekommen nach Chicago zum Blues-Festival zu fahren. Warum nicht, die Stadt der Schlachthöfe, des frühen Jazz und Al Capones hatte schon ihre Faszination. Ich fuhr mit meinem Kollegen also im Auto an die großen Seen. Es waren drei Tage Musik, Stimmung und Sightseeing der besonderen Klasse in dieser Stadt.
    
    Weiter ging es recht abenteuerlich. Eigentlich wollte ich mit dem Auto weiter zum Mississippi fahren, aber dann fand ich ein Stellenangebot als Küchenhilfe auf eine Schubverband von Chicago über den Kanal und den Illinois River in das Mississippi Flusssystem zu fahren. Wir fuhren mit 12 Leichtern gefüllt mit Kohle, Düngemittel und einigen Containern mit Industriewaren in Chicago ab. Mein Job war es die zehnköpfige Besatzung mittels Essen bei Laune zu halten. Glücklicherweise wollten sie von mir als einziger Frau an Bord keine andere Unterhaltung. Obwohl wir Tag und Nacht die Maschinen anhatten, dauerte es sieben Tage bis wir Memphis erreichten. Mit dem Auto wäre das innerhalb eines Tages zu schaffen gewesen, ...
    ... aber durch die Schleusen hatten wir viele Wartezeiten. In Memphis wurden die Leichter zu größeren Schubverbänden flussabwärts des Mississippi zusammengestellt. Das Schubboot fuhr mit anderen Leichtern wieder zurück zu den großen Seen. Ich winkte ihnen „Auf Wiedersehen“.
    
    Ich hatte in Chicago Erich von meine Plänen geschrieben dann weiter den Mississippi abwärts zu fahren. An einer Schleuse bekam ich ein Telegramm von ihm, in dem er mich bat, ihm mitzuteilen, wann wir in Memphis ankommen. Aufgrund des Verkehrs und der Wartezeiten ist die Schifffahrt in den USA nur schwer zu terminieren, aber ich gab ihn ein Zeitfenster meiner Ankunft. Und wahrhaft, als wir im Hafen anlegten, empfing mich Erich dort. Ich hatte ursprünglich vor als Flussvagabund mich weiter südwärts treiben zu lassen, aber Erich hatte etwas anderes ausfindig gemacht. Zwei Tage später fuhr ein nostalgischer Raddampfer nach New Orleans.
    
    Als wir an Bord gingen, war es wie vor hundertfünfzig Jahren. Der Zahlmeister begrüßte uns, Stewards nahmen unser Gepäck ab. Das Schiff war im verschwenderischen Südstaatenstil des frühen 19 Jahrhunderts eingerichtet, allerdings hatte es in den Kabinen den Luxus des ausgehende 20. Jahrhunderts. An Deck gab es mehrere Sonnendecks von denen man die Landschaft beobachten konnte, und wenn man dessen müde war, Saloons und Trinkhallen, ein Casino und eine Tanzbar. Selbst Wellnessräume und eine Sauna gab es da. Die Flusskreuzfahrt den Mississippi abwärts war ein Erlebnis für sich. Der ...
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