1. Arnée


    Datum: 28.06.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... können. Sie würde sofort in Ehre sterben, aber sie trug jetzt eine größere Verantwortung als nur die, ihres eigenen Lebens. Instinktiv legte sie ihre Hand auf den Bauch. In ihr wuchs ein neues Leben heran, gezeugt in einem Akt Liebe. Auch für dieses Kind musste sie kämpfen und stark sein.
    
    Irgendwo in der ferne wurde eine Tür geöffnete. Die Scharniere quietschten und Schritte hallten von den Wänden wieder. Arnée setzte sich schnell zurück auf den Boden und drängte sich an die Wand. Es war keine schlechte Idee, dem Feind vorzuspielen verängstigt zu sein, sich kleiner zu machen als man war. Die Schritte kamen näher. Dann tauchten drei Gestalten vor ihrer Zelle auf. Zwei waren ungeschlachtet und riesig.
    
    Arnée musste nicht lange überlegen. Es waren Orks. Dumme, stinkende Orks aus dem Kumasch Gebirge im Norden. Arnée hasste diese widerwärtigen Kreaturen. Sie waren dumm, aber stark und im Nahkampf gefährliche Gegner. Ihre Waffen waren grobschlächtig, ohne jede Eleganz, einfach geschmiedet Äxte und Schwerter. Aber die Wucht ihres Hiebes reichte aus, um Alben in Stücke zu schneiden oder durch die pure Kraft einfach zu zerdrücken. Menschen hasste sie aber noch viel mehr. Der dritte in der Mitte, war ein solcher. Er stand da und musterte Arnée grinsend. Sie wollte nicht unnötig provozieren, also senkte sie ihren Blick, so als hätte sie Angst.
    
    „Seht euch diese Elbenhure an!", feixte der Mensch.
    
    „Ihr glaubt, ihr wärt so viel mächtiger als wir. Ihr glaubt, euch würde diese ...
    ... Welt gehören. Aber sie ist im Wandel und ihr hattet eure Zeit! Die Elben werden aussterben, auf die eine, oder andere Art. Holt sie da raus!", befahl er den zwei Orks.
    
    Einer öffnete die schwere Eistür, der andere trat ein. Die Decke war so niedrig, dass sich das stinkende Tier bücken musste. Langsam kam er auf sie zu und stampfte dabei ungelenk wie ein Ochse. Es war Arnée fast schon peinlich von solchen niederen Kreaturen überwältigt worden zu sein. Der Ork packte Arnée an ihrem rechten Arm, und zog sie mit Leichtigkeit auf die Beine. Arnée schrie gespielt auf und wand sich in dem eisernen Griff, aber das kümmerte den Ork nicht.
    
    Er bestreute die Schelle an ihrem Handgelenk mit einem bläulichen Pulver. Die Schelle schnappte daraufhin auf wie eine Muschel. Sie viel dumpf zu Boden und der Ork legte Arnée neue Schellen an. Diesmal waren beide Hände gefesselt. Auch dieser Stahl war magisch verändert. Als nächstes legte der Ork mit seinen großen Pranken Arnée einen Stahlring um den schmalen Hals. Sie wich zurück, aber der Ork hielt einfach ihren Kopf fest und legte ihr den Ring um. Er lag fest an. Kühl und schwer brannte das Stahl auf ihrer zarten Haut.
    
    Der Ork griff mühselig die Kette, die mit dem Halsring verbunden war, und zog Arnée wie ein Haustier aus ihrer Zelle. Kommentarlos überreichte er sie dem Menschen. Dieser trug teure Kleidung und ein Schwert baumelte an seinem Ledergürtel. Sein Haar war kurz rasiert und er trug auch keinen Bart. Auf dem Brustpanzer prangte das ...
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