1. Die Fickinger 05


    Datum: 25.06.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... umgeschlagen und weiterverschifft. Stolze Handelsschiffe lagen vor Anker, wiegten sich sanft im landeinwärts wehenden Wind und weckten die Abenteuerlust in einem jeden, der die Holks, Karacken und Koggen nur lange genug bewunderte.
    
    Aber auch in den Straßen rund um den Marktplatz und die hübsche Kirche, dem Mittelpunkt Sigtunas, herrschte reges Treiben. Sigtunas Straßen und Gassen waren breit und weitläufig. Ochsenbespannte Marktkarren zogen ebenso an den drei Wikingern vorbei wie offene Kutschen, deren hölzerne Räder auf dem unebenen Untergrund klapperten.
    
    Staunend sah Vicke sich um. Sie waren im Marktviertel gelandet, wo Händler mit lauten Stimmen ihre Waren anpriesen, zänkische Weiber um billiges Tuch, faulige Äpfel und verdorrten Kohl stritten und hier und da ein junges Mädchen in leichten Kleidern kichernd an ihm vorbeihuschte.
    
    Der herbstliche Zauber, der in der abkühlenden Luft lag, nahm ihn auf Anhieb gefangen.
    
    Als eins der Mädchen mit kokettem Augenaufschlag direkt auf ihn zuhielt und ihm frech einen Kuss auf die linke Wange hauchte, fühlte er sich umgehend dazu bewogen, ihr ohne Weiteres einfach zu folgen. Nur Tjures energischem Eingreifen war zu verdanken, dass Vicke wieder halbwegs zur Vernunft kam. Mit strengem Blick in Vickes Richtung schüttelte Tjure den Kopf.
    
    „Zu schade", lächelte das Mädchen mit den verführerisch dunkelroten Locken, die ihr wie flüssiges Feuer ungebändigt in langen Strähnen bis auf den runden Po fielen, der sich unter den ...
    ... dunklen Röcken abzeichnete. Sie zwinkerte ihm noch einmal zu, und ehe Vicke etwas erwidern konnte, hatte das Markttreiben sie bereits verschluckt.
    
    Bedauernd wandte Vicke sich ab. Ja, wirklich zu schade. Das hätte eine angenehme Nacht werden können, versüßt mit dem heimlichen Zusammenfinden zweier nach Leben hungernden Körper...
    
    Doch bevor Vicke zurück in seine Melancholie sinken konnte, lenkte Snorre mit einem schlecht unterdrückten Aufschrei schlagartig die gesamte Aufmerksamkeit seiner beiden Gefährten auf sich.
    
    „Das... das ist nicht möglich!", stieß Snorre mit vor Aufregung quieksender Stimme aus, die Vicke unwillkürlich an die Nacht hinter der Fischerhütte erinnerte. Aber ehe sein Zorn in ihm aufflammen konnte, hatte Tjure ihm bereits einen unsanften Stoß in den Rücken versetzt.
    
    „Hinterher!", trieb der Handwerker seinen Schützling grob an und machte schon Anstalten, ihn einfach hinter sich herzuschleifen wie ein störrisches Tragtier.
    
    Vicke riss sich unwillig aus Tjures festem Griff los, woraufhin Tjure abrupt stehen blieb und sich zu ihm umdrehte. „Ich verspüre keinen großen Drang, Snorre in den endlosen Gassen dieser Stadt suchen zu müssen, weil er uns abhanden gekommen ist. Also folge mir endlich!"
    
    Erst da fiel Vicke auf, dass Snorre sie einfach hatte stehen lassen, um ins lebhafte Gewusel und Gewühl der Küstenstadt einzutauchen.
    
    Ergeben eilte Vicke Tjure nach, der unlängst Snorres Verfolgung aufgenommen hatte.
    
    Was auch immer der entdeckt haben ...