1. Zack-Bumm!


    Datum: 17.06.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... freudig zugesagt, die Wohnung noch ein wenig auf Vordermann gebracht und mich dann mit einem wohligen erwartungsvollen Gefühl im Bauch schlafen gelegt. An Schlafen war aber vorerst nicht zu denken, die wie jedes Mal gingen mir auch jetzt wieder die Bilder unseres damaligen Kennenlernens durch den Kopf.
    
    VOR VIER JAHREN
    
    Der Abend fing nicht an wie erwartet. Die übliche Diskussion mit dem Türsteher über mein Bild auf dem Personalausweis hatte diesmal länger gedauert. Irgendwann müsste sich der Typ doch mal merken, dass ich auf dem Bild eine andere Haarfarbe hatte und viel jünger als ein 18jähriger aussah. Schließlich war es immer derselbe Türsteher, und ich war nicht gerade selten im "Johnny's". Aber nein: jedes Mal misstrauische Blicke, besonders langes und gespielt intensives Studieren meines Ausweises und anschließend dessen zögernde Rückgabe, verbunden mit einem geknurrten „na, meinetwegen, komm rein!". Heute hat er den Ausweis sogar unter die grellblaue Neon-Leuchte mit dem Logo „Johnny's" gehalten, um besser zu sehen. Ich glaube inzwischen, dem Typ macht das auch noch Spaß!
    
    Am Tresen wurde ich dann dafür entschädigt. Die Barkeeperin hatte ich hier noch nie gesehen. Sie hatte dunkle lockige Haare, war schlank und kam gerade so mit Mühe an die Gläser im obersten Regal. Wenn sie sich danach streckte, blitzte ein Streifen gebräunter Haut unter ihrem ...
    ... knappen Shirt hervor, was auf mich ziemlich sexy wirkte. Als sie mir mein Bier hinstellte, lächelte ich sie an, aber sie hob nur die Augenbrauen und machte weiter damit, Bestellungen anzunehmen und Drinks auszuschenken. Irgendwie erinnerte sie mich an meine Schwester, und ich fing an, die beiden in Gedanken zu vergleichen. Geschätzt Anfang 20, also etwas älter als meine Schwester und ich (wir sind Zwillinge). Die gleichen blitzenden grünen Augen, die bei der Barkeeperin momentan etwas zusammen gekniffen waren -- meiner Ansicht nach ein Zeichen ihrer Konzentration. Die gleichen knappen, effizienten Bewegungen bei der Arbeit. Sie schien den Job als Barkeeper nicht zum ersten Mal zu machen, denn sie wirkte ruhig und hatte den vollen Überblick über die Gäste am Tresen: wer was bestellt hatte, wer schon länger wartete und wer sich vorgedrängt hatte. Jeder Griff saß, und es machte mir Spaß, sie bei der Arbeit zu beobachten und dabei meinen Gedanken nachzuhängen.
    
    Aus diesen Beobachtungen wurde ich plötzlich unsanft gerissen, als sich neben mir eine Frau an die Theke vorarbeitete. „Hey, ich bin Petra! Was trinkst Du da? Fränkisches Bier? Genau mein Ding!" und an die Barkeeperin gewandt „Für mich bitte auch so eins!".
    
    Zack-Bumm! war damals mein erster Eindruck, und so sollte es im weiteren Lauf unserer Begegnung noch öfter der Fall sein.
    
    Fortsetzung folgt (vielleicht)... 
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