1. Die Autopanne


    Datum: 15.06.2018, Kategorien: BDSM Fetisch

    Die Autopanne
    
    „Mach jetzt auf den letzten Kilometern bloß nicht schlapp“, beschwor Beatrice ihr Auto. Sie war jetzt seit drei Stunden auf der Heimfahrt von der Buchmesse und würde in einer halben Stunde zuhause sein. Jedenfalls, wenn dieser Wagen ihr keinen Strich durch die Rechnung machte. Denn seit einer Viertelstunde fing der Motor immer mal wieder an zu stottern. Die Benzinuhr zeigte einen halbvollen Tank an. Und nach ihrer Schätzung müsste das auch stimmen. Ihr Besuch bei der Buchmesse war mäßig erfolgreich gewesen. Sie hatte verschiedene, kleine und große Verlage angesprochen und das eine oder andere vertiefende Gespräch mit deren Lektoren gehabt. Insgesamt hatte man ihr durchaus Talent bescheinigt. Aber einen Vertrag hatte ihr niemand angeboten. Am meisten ärgerte sie, dass bei ihren Leseproben immer wieder der Spruch kam, ihre Geschichten erinnerten irgendwie an den Newcomer „Y. Knot“. Allerdings fehle ihr noch etwas von dessen Brillanz. Hätte dieser Typ nicht ein paar Monate später auf der Bildfläche erscheinen können? Dann wäre vielleicht sie das hoffnungsvolle Talent gewesen, dem jeder Verlag einen Buchvertrag anbot. Und was für ein affektierter Vorname für Männer sollte das sein, der mit einem „Y“ begann? Aber es half nichts. Da musste sie wohl durch. Wieder stotterte der Motor. Hoffentlich blieb sie nicht auf der Autobahn liegen. Wegen Baustellen gab es hier keinen Standstreifen und sie würde ein Verkehrschaos verursachen. So entschloss sie sich, die nächste ...
    ... Abfahrt zu nehmen und mitten durch die Stadt zu ihrer Wohnung zu fahren. Wenn es dann Probleme gäbe, könnte sie einfach am Straßenrand stehen bleiben und mit dem Mobiltelefon einen Pannendienst anrufen. Noch zwei Kilometer bis zur nächsten Ausfahrt. Das sollte doch zu schaffen sein.
    
    Die Aussetzer des Motors häuften sich allmählich, während sie die Ausfahrt verließ. In diesem Vorort war sie noch nie gewesen. Er ging von einem hässlichen Gewerbegebiet direkt in eine ziemlich heruntergekommene Wohngegend über. Durch die bereits einsetzende Dämmerung konnte sie nicht viele Details erkennen. Allerdings legte sie auch keinen gesteigerten Wert darauf. Je weiter sie in den Vorort hineinfuhr, desto intensiver wurde das Gefühl, dass sie doch besser auf der Autobahn hätte bleiben sollen. Hier mit einer Panne liegenzubleiben, wäre jedenfalls eine eher gruselige Erfahrung. Über diesen Gedanken musste sie dann aber doch wieder schmunzeln. Da ihr bevorzugtes Genre Fantasy-Stories waren, sollte die Gegend auf sie doch eigentlich inspirierend wirken. Als hätte der Wagen ihren Gedanken gelauscht und entschieden, ihr genau diese Art der Inspiration zukommen zu lassen, erstarb der Motor nach heftigem Ruckeln. All ihre Versuche, den Wagen erneut anzulassen, blieben erfolglos. Vor sich sah sie einen Stadtbus aus einer Straße biegen und nach wenigen Metern wieder die Hauptstraße verlassen. Mit einem unguten Gefühl schaute sie sich um. Die Gegend schien wie ausgestorben. Leise fluchend kramte sie ...
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