Weihnachten zu dritt
Datum: 14.06.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... sofort und man hatte den Eindruck von Leben. Als Angela dann mit ihrer Nase näher an sie heran ging, roch sie nichts künstliches, sondern bekam den Geruch von Puder in die Nase, welcher in einer sehr dünnen Schicht auf der Kunststoffoberfläche lag. Er war aber nur so dünn aufgetragen, dass er nicht an der Hand kleben blieb, wenn man darüber strich. So kam einem kein Geruch, wie von Plastik in die Nase, was Angela erst vermutet hatte. Eher der Geruch eines frisch gepuderten Babys. Vielleicht war es sogar Babypuder. Sie konnte es aber nicht genau sagen.
Hatte sie sich jetzt eine ganze Zeit mit den weiblichen Puppen beschäftigt, wandte sie sich jetzt Bob zu. Sie musste grinsen, als sie darüber nachdachte. Bob war einmal ein Austauschschüler an ihrer Schule gewesen. Er kam aus den USA und die Mädchen waren damals alle hinter ihm her gewesen. Wahrscheinlich, weil er einen außergewöhnlich guten Körperbau gehabt hatte. Footballspieler halt, einen unheimlich süßen, knackigen Arsch. Leider hatte er sie niemals beachtet. Er stand auf blonde und nicht auf dunkelhaarig Mädels. Bob blieb nur ein halbes Jahr.
Als sie die Puppe das erste Mal gesehen hatte, war ihr dieser Junge wieder eingefallen, denn er sah ähnlich aus. Dann stand sie vor ihm, um ihn erst einmal einen Moment zu betrachten.
Fritz hatte ihn angezogen und er sah aus, als wenn er mal eben zum Kaffeetrinken herübergekommen wäre.
Bevor Angela auf den Knopf drückte, um ihn anzumachen, sah sie sich noch ein wenig im ...
... Wohnzimmer um. Hier entdeckte sie eine Musikanlage und diverse CDs dazu. Sie suchte sich eine aus und war selber darüber erstaunt, dass die Anlage diese auch abspielte. Normalerweise stand Angela mit der Technik auf Kriegsfuß.
Dann ging sie zurück zu Bob und sah sich die Fernbedienung genauer an. Es waren mehrere Knöpfe darauf, wobei zwei sofort als die wichtigsten zu erkennen waren. On/Off, das war einfach zu verstehen. Wozu die anderen waren, welche Funktion sie hatten, konnte man nicht entnehmen, denn sie waren nicht beschriftet. Also dachte sich Angela, dass sie es einfach ausprobieren sollte. Also drückte sie auf On.
Ein kleiner Ruck ging durch die Figur, die zuvor ein wenig in sich zusammengesackt da gesessen hatte. Sie richtete sich auf und drehte den Kopf in Angelas Richtung. Mehr passierte nicht.
Also kam der erste Knopf in der Reihe darunter zum Einsatz.
„Hallo Angela. Ich habe dich schon erwartete. Wie geht es dir?", sagte Bob, allerdings bewegten sich dazu nur die Lippen, sonst gar nichts. Es sah irgendwie unnatürlich aus darum drückte Angela auf den nächsten Knopf.
„Gut!", antwortete Angela, um zu sehen, was die Figur jetzt tat.
„Das ist sehr schön!", ließ Bob hören, „bitte setzte dich doch. Du musst nicht die ganze Zeit stehen!"
Dabei bewegten sich dieses Mal nicht nur die Lippen, sondern er machte eine einladende Bewegung mit den Armen. Also setzte sie sich neben Bob auf das Sofa und sah ihn sich noch genauer an. Er lächelte sie an und sah ...