1. Trio informale


    Datum: 13.06.2018, Kategorien: CMNF

    Ich zucke. Mein Atem geht schneller und auf meiner Stirn perlt der Schweiß. Immer wieder stemme ich mich dem süßen Kribbeln entgegen, bis meinem Mund kehlige Laute entfliehen, die ich nur durch einen Biss in die Bettdecke mildern kann. Immer wieder gleitet die glitschige Oberfläche über meine Perle nach unten zu meiner Öffnung, ohne jemals einzudringen. Ich liebe die Reibung am Eingang. Heinrich treibt mich voran. Immer stärker strömen die Reize auf mich ein, meine Hände sind so schweißig, dass er mir fast entgleitet, doch ich halte ihn fest. Ich weiß nicht, ob ihn an meinem Schamlippen verweilen lasse und den Orgasmus hinauszögern, oder endlich kommen will. Den höchsten Gipfel zu erklimmen ist schön, aber was kommt danach? Die Gier hat die Macht. Die Sucht nach Adrenalin, das meinen Körper durchflutet und mich Sterne sehen lässt. Dass mich klarer atmen und freier denken lässt. Wer braucht schon Alkohol, wenn er Stresshormone hat? Ich schreie. Meine Bettdecke zerreißt, so sehr ramme ich meine Zähne hinein, während mein ganzer Körper bebt und meine Grotte salzige Flüssigkeit ausstößt. Ich liebe es, meine Finger in die warme Feuchtigkeit zu stecken und zu fühlen, was ich aufgebaut habe. Ich bin gut, denke ich selig. Ich bin so unglaublich gut. Drei Orgasmen binnen dreißig Minuten – kein Mann hat das je geschafft.
    
    Drei Orgasmen sind einer zuviel, merke ich, während ich mich auf die Seite drehe und warte, bis der Schlaf einsetzt. Höhepunkte sind wie Tee – es kommt auf die ...
    ... Dosierung an. Bei zwei Orgasmen bin ich so entspannt, dass ich gemütlich entschlafen kann. Bei dreien oder sogar vier gerate ich in einen Rausch, der meine Gedanken in Bereiche schweben lässt, die ihnen im wachen Zustand verborgen sind. Dafür bin ich danach so aufgekratzt, dass ich nichts weiter tun kann, als das Lichtspiel vor dem Fenster zu beobachten, mir die frische Luft vorzustellen und meinem Herzen dabei zu zu hören, wie es an die Decke klopft. Tick. Tack. Poch.
    
    Mein Körper fühlt sich schwer an. Meine Arme liegen neben mir, meine Beine zur Seite gedreht. Ich fühle, wie mein Brustkorb den Stoff streift, während er sich hebt und wieder senkt. Ich bin entspannt. Vor meinen Augen tanzen Sterne. Bunte Gestalten, die aufleuchten und wieder in der Dunkelheit verschwinden. Es war nicht richtig. Es war nichts und wieder nichts und wird auch nie wieder irgendwas sein. Acht Orgasmen haben nicht gereicht. Vier am Sonntag, einer am Montag und heute drei. Die rein geistigen zum Frühstück und Mittagessen noch nichtmal mitgerechnet. Acht Mal habe ich mit ihm geschlafen, während andere die Arbeit taten. Beim ersten Mal fuhr ich einfach hin und vernaschte ihn im Flur. Beim zweiten Mal trieben wir es auf einer Wiese im Park. Das dritte Mal zog ich ihn in eine Umkleide und das vierte Mal vögelten wir auf dem Damenklo im Restaurant. Beim fünften Mal presste er mich gegen die Rückseite der Kulisse, während vorne „Hamlet“ gespielt wurde. Beim sechsten Mal waren wir auf einer Südseeinsel und ...
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