1. Ich hätte nie zu Träumen gewagt I - Kennenlernen


    Datum: 01.06.2018, Kategorien: Romantisch

    Die kleine, aber auf höchstes Niveau ausgestattete Appartementwohnung hatte ich der Maklerin gezeigt, meine Mietvorstellung kund getan. "Bei der Ausstattung des Bades, das haben sie wirklich sehr geschmackvoll hergerichtet, sollte es auch als sanierter Altbau deutlich mehr bringen. Ich werde da noch 200 Euro drauf geben, dann melden sich auch nur solvente Mieterinnen.", sagte sie mir in Erwartung des Auftrags für ihre Dienste. "Wieso Mieterinnen?", fragte ich irritiert nach.
    
    "Dieses Detailverliebte, Schnörkel der Stuckdecke und die Bordüre im Bad, ist etwas für Frauen. Männer sind meistens nur an dem praktischen Wert der Wohnung interessiert. Lassen sie mich mal machen. Wir wollen ja beide davon profitieren.", schloss sie ihre Ansprache ab, die Dollarzeichen in den Augen habend. Mir sollte es recht sein, Hauptsache es käme bald Miete ein.
    
    Schon am nächsten Tag war die Anzeige im Internet, mit genauer Beschreibung der Gegebenheiten. Allerdings irritierte mich ein Satz in der Annonce. -'für die Frau mit guter Erziehung bestens geeignet.' Da die Maklerin aber auf Erfolgsbasis arbeitet, nur bei Vermietung bekäme sie Geld, hatte ich ihr versprochen mich aus der ihrer Mache herauszuhalten.
    
    Nach drei Tagen stand schon der erste Besichtigungstermin an. Mit zwei Frauen im Schlepptau begrüßte mich die Maklerin. Der älteren Dame gefiel die Wohnung auf Anhieb, sie beäugte mich einige Zeit. Ich machte keinerlei Anstalten ihre Suche zu befriedigen. Allerdings war mir eines klar ...
    ... geworden, ich musste die Maklerin alleine sprechen. Die junge Frau, vermutlich Studentin in den ersten Semestern, hielt sich bedeckt und verabschiedete sich nach der Besichtigung mit einem Augenzwinkern.
    
    Als ich mit der Maklerin allein war, sprach ich sie an: "Ich werde das Gefühl nicht los, aber geht es hier überhaupt um die Wohnung?" Die Maklerin nahm Farbe an, wurde rot. "Entschuldigung, aber durch einen gemeinsamen Bekannten habe ich etwas aus ihrer Vergangenheit erfahren. Sie und die Wohnung haben mir auf Anhieb gefallen, nur wollte ich sehen ob unser Bekannter mich auch nicht angeflunkert hat. Ich würde es nämlich gerne ausprobieren."
    
    Armin war der gemeinsame Bekannte, nur er wusste Bescheid. "Ich habe sie, wie jede Frau, mit meinen Augen ausgezogen. Ich vermute dass ihnen der Blick aufgefallen ist?" "Ja genau so war es. Aber das war nicht entscheidend. Es war die Ausstrahlung!", sagte sie kaum vernehmlich und schaute zu Boden.
    
    "Wenn sie jetzt schon Furcht haben, werden sie nie den Gipfel erklimmen. Es ist mehr als nur ein Spielchen. Viel mehr!" Ich schaute ihr in die Augen. Würde sie jetzt nicht dem Blick stand halten, hätte es keinen Sinn. Es kam kein Mucks, sie hielt den nonverbalen Angriff aus. Ich schrieb ihr eine Adresse auf einen Zettel und gab ihn ihr. "Heute Abend um acht. Bei unserem ersten Date erwarte ich nicht viel. Allerdings stellen sie selbst die Weichen, ob es eine Zukunft geben kann oder nicht." Ich schüttelte ihr noch die Hand und hatte dann ...
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