Adam und Eva
Datum: 28.05.2018,
Kategorien:
Inzest / Tabu
Anmerkung: Alle handelnden Personen sind volljährig. Ähnlichkeiten zu verstorbenen oder noch lebenden Personen sind Zufall und nicht beabsichtigt. Des Weiteren merkt der Autor an, dass der folgende Text rein fiktiver Natur ist und er dem darin geschildertem Vorkommnis völlig wertneutral gegenübersteht.
Nebelgestrüpp.
Durch das nasskalte Dickicht führten mich meine frierende Schritte, den Berg hinauf scheinbar unendlich ins Nichts.
Sonst war es hier oft windig, die goldenen Buchen rauschten im Sturm der kaltklaren Herbsttage.
Aber Mitten im Nebel...
Meine Augen verirrten sich im undurchdringbaren Vorhang aus Wassertropfen, doch ich stolperte weiter vorwärts.
Die Stadt lag hinter mir, unten, versunken im namenlosen Meer.
Ich war den Plattenbauten entkommen. War den Ziegelreihen entflohen. Allein auf meinem unmöglichen Auftrag!
Bald würde ich auf die Straße treffen, wie sie sich gewunden durch die Hügel schnitt,
in hämischen Zügen ihrem schrecklichen Ziel entgegenschlängelte.
Ich erinnerte mich an gestern. An die kühlen Gesichter:
"Caspar!", hatten sie gesagt, "das ist doch nicht dein Ernst, warum denn gerade Jetzt?"
Doch ich hatte mich entschieden, schon lange war der Entschluss in mir gereift, viel zu lange focht ich diesen schmerzenden Kampf in mir aus.
Auf der einen Seite die Angst meine Identität zu verlieren, denn schon seit meiner frühen
Schulzeit war ich mehr oder weniger dabei.
Anderseits konnte ich es nicht mehr ertragen, ...
... diese Schuld, dieser Hass gegen mich selbst, den ich immer wieder auf die Anderen projiziert hatte.
Es war wohl gut so, einen Schlussstrich zu ziehen.
Jetzt!
Endlich kam ich zu einer Kante.
Vor mir begrenzte glänzender Asphalt den sumpfigen Waldboden.
Da war sie also, die Straße.
Mein Anker im Labyrinth aus faulenden Blättern und Moos.
Schon als meine ersten Schritte auf dem harten Untergrund hallten, glaubte ich, dass jemand mit marschierte.
Ein unbekanntes Heer aus Toten, mit milchig-weißen Gesichtern, leblos und schlaff, das hinter mir im Tritt folgte.
Mich schauderte.
Je länger ich ging, desto kälter wurde die Luft.
Hinauf, hinauf zur großen Lichtung.
Das Erste was ich durch den Schleier stechen sah, war ein Wachturm, der wie ein kubistischer
Golem starr in den nicht vorhandenen Himmel ragte.
Dann Stacheldraht und eine Art Tor.
Da war es also, direkt vor mir, einem Menschen, der vor wenigen Wochen noch Witze darüber gerissen hatte.
Als ich näher kam, sah ich, dass das schmiedeeiserne Gitter geöffnet war.
Ich sah auch Menschen, aber nur schemenhaft in der Ferne.
Erst jetzt fiel mir auf, das ich wohl auf einer Art Parkplatz stand, Autos, zwei oder drei, Werktags- Einsamkeit!
Ich ging zu den Gebäuden, irgendwohin, um vorerst der Kälte zu entkommen.
Links war eine kleine Hütte.
Ich schlüpfte hinein.
Kerzenlicht. Und Porträts. Alte Fotos, gestorbene Gesichter.
Es roch dumpf nach altem Holz.
Und plötzlich war ...