1. Vater gesucht - Glück gefunden


    Datum: 25.09.2017, Kategorien: Romantisch

    ... J.
    
    "Nein, ist es nicht. Ich warte noch, bis Patrick den Kaffee bringt. Dann lassen wir sie alleine." "Danke. Danke, ich weiß nicht, wie ich Ihnen das gut machen soll, dass Sie mir überhaupt zuhören wollen" sagte sie zu Herrn J. Da kam Patrick mit dem Kaffee und er und seine Mutter gingen ins Haus.
    
    "Patrick, wir sollten das Abendbrot richten. Wir haben Hunger und das Mädel sieht auch verhungert aus. Aber wir machen was kaltes, ja? Wer weiß, wann es gegessen wird." "Ist gut, ich helfe Dir."
    
    Auf der Terrasse entwickelte sich dann das folgende Gespräch. "So, Frau Sch., jetzt sind wir alleine. Was kann ich denn für Sie tun?" "Wollen Sie mich bitte Steffi nennen?" "Wenn es Ihnen hilft, gerne." "Herr J., sagt Ihnen mein Nachname Sch. Nichts?" "Nein, sollte er denn?" "Meine Mutter hieß Christiane Sch." "Auch das sagt mir nichts. Aber wieso -hieß-?" "Sie ist vor vier Wochen gestorben." Bei diesen Worten schluchzte Steffi heftig auf. "Das tut mir sehr leid, Steffi. Woran ist sie gestorben?" "Sie hatte Krebs und war lange krank. Zum Schluss hat sie nur noch darauf gewartet, endlich keine Schmerzen mehr zu haben." "Und ihre Familie? Ihr Vater?" "Darum bin ich ja hier. Außer meinem Vater habe ich keine Blutsverwandten mehr, glaube ich." Sie schien sich einen inneren Ruck zu geben, straffte ihren Rücken und sagte: "Herr J., ich glaube, Sie sind mein Vater. Entschuldigen Sie, dass ich das so direkt sage, aber ich weiß nicht, wie ich es sonst sagen soll." Tränen stiegen wieder in ...
    ... ihre Augen. Sie verging fast vor Angst vor der Reaktion, die nun kommen musste, die sie erwartete. Aber was tatsächlich geschah, damit hatte sie nicht gerechnet. "Steffi, Sie überraschen mich. Ich wäre stolz, eine Tochter wie Sie zu haben." "Aber Sie kennen mich doch gar nicht...." unterbrach sie ihn. "Das stimmt, aber Sie sind hier, Sie gehen ihr Problem an, Sie haben Angst, aber Sie tun es trotzdem. Das sagt eine Menge über Sie aus. Aber jetzt sollten wir uns wirklich mal um Ihr Problem kümmern. Wenn ich Ihr Vater sein soll, müsste ich Ihre Mutter gekannt haben. Aber ihr Name sagt mir nichts. Ich kenne keine Frau, die so heißt. Haben Sie vielleicht ein Bild Ihrer Mutter dabei? Zeigen Sie es mir?" Mit erstaunte Augen nickte sie und kramte in ihrer Handtasche. Sie nahm ein Bild heraus und sah es einen Augenblick versonnen an. Dann reichte sie es ihm. Herr J. sah lange nachdenklich auf das Bild. "Nein Steffi, diese Frau habe ich leider nie kennen gelernt. Erklären Sie mir doch bitte, was Sie zu der Annahme bringt, ich könnte Ihr Vater sein?" Steffi sah ihn einen Augenblick lang an und griff dann wieder in ihre Tasche. Sie zog einen Brief heraus und reichte ihn ihm. Er nahm ihn und sah auf den Umschlag.
    
    Für meine geliebte Steffi
    
    stand auf dem Umschlag.
    
    "Sie wollen wirklich, dass ich ihn lese?" "Ja, bitte. Dann werden Sie mich verstehen."
    
    Er nahm den Brief aus dem Umschlag.
    
    Meine geliebte Steffi,
    
    wenn Du das liest, bin ich tot. Immer habe ich versucht, für Dich ...
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