1. Alles Trainingssache (2)


    Datum: 21.04.2018, Kategorien: Insel der Scham,

    ... Nacktheit?"
    
    "Gute Frage. Doch das Problem lässt sich nicht mit Logik klären. Von allen menschlichen Gesellschaften haben nur wir und ganz wenige indigene Völker das so gelöst, dass wir Sex eben nicht als so bedeutsam ansehen. Ansonsten gilt die Nacktheit der Frau einfach als Verführung, als Aufforderung zum Sex. Je nach Gesellschaft ist das mal mehr, mal weniger stark ausgeprägt, doch völlige Nacktheit ist eben fast überall zuviel, ein Affront ... wobei es da wirklich ein breites Spektrum gibt von der Ganzkörperverhüllung einiger islamischer Länder bis zur Nacktbadetradition in Teilen von Europa."
    
    "Warum können wir eigentlich nicht dort ein Hotel übernehmen? An der Ostsee oder in Kroatien? Dann könnte ich weiter nackt bleiben, zumindest überall auf dem Gelände!"
    
    "Weil OceanSides uns nunmal das Haus in Florida angeboten hat. Ich glaube nicht mal, dass die außerhalb von Amerika Hotels haben, und dann sprechen wir alle weder deutsch noch kroatisch. Übrigens würdest du dich umschauen: Die Winter können selbst in Kroatien ekelhaft werden, und an der Ostsee ist es eher nass und kalt als alles andere."
    
    * * *
    
    In diesem Moment erklang der Gong an der Tür zu unserer Wohnung. Wir schauten uns überrascht an. Ich hatte im Hotel extra Anweisung gegeben, dass ich an diesem Abend nur in echten Notfällen gestört werden durfte, und selbst dann wäre eher ein Anruf übers Haustelefon gekommen.
    
    "Bleibt einfach hier draußen!" meinte ich zu meinen beiden verhüllten Damen. "Ich seh ...
    ... zu, dass ich ihn schnell wieder loswerde ... wer immer das ist."
    
    In rein privaten Räumen war für Frauen auf Shame Island das Tragen von Kleidung durchaus gestattet ... zum Beispiel, um Fetisch-Vorlieben auszuleben. Die Aussicht, von einem Hotel-Mitarbeiter oder gar Fremden in Kleidung gesehen zu werden, erfüllte die beiden dennoch mit sichtlichem Unbehagen. Seit es Satelliten-TV bei uns gab, hatte wohl jeder Insulaner schon einmal eine bekleidete Frau gesehen. Trotzdem machte es einen großen Unterschied, sich die Welt der Hänger auf dem Bildschirm anzuschauen oder sich selbst plötzlich als ein solcher Exot betrachtet zu sehen.
    
    Ich schaute durch den Spion ... und musste grinsen. Es war niemand vom Hotel und auch kein Gast, der sich verlaufen hatte. Ganz und gar nicht. Immer noch grinsend öffnete ich die Türe und ließ den Besucher eintreten ... besser: die Besucherin. Linda Donovan in ihrer ganzen Pracht.
    
    Linda war so alt wie Pat, doch körperlich reifer, und wäre sie nicht die beste Freundin meiner Tochter, hätte ich ihr schon längst ein kleines Abenteuer vorgeschlagen. Sie war hochgewachsen, vollschlank, mit langen, schwarzen Haaren, einem wunderschönen, ebenmäßigen Gesicht, in dem die Augen wie zwei schwarze Kohlen loderten, und angenehm vollen, weiblichen Formen. Sie umarmte mich und küsste mich ungeachtet meines Drei-Tage-Barts auf beide Wangen. Dass ihre vollen Brüste sich dabei gegen mich drückten, war unvermeidlich, und in diesem Moment war ich beinahe dankbar ...
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