1. Zweimal gelebt, zweimal gestorben 01


    Datum: 24.03.2018, Kategorien: Erstes Mal

    ... berührte Schamlippe gegen die andere. Den aktiven Wechsel von links nach rechts und umgekehrt, vollzog sie bei den verschiedensten Gelegenheiten mal bewusst, mal unbewusst. Das führte gelegentlich zu sehr abstrusen Situationen, besonders in der Öffentlichkeit.
    
    Was war das, dachte sie und richtete sich auf. Sie rutschte auf dem Hintern langsam an das Fußende des Bettes und schaute etwas scheu in das Dunkel des Flures. Angestrengt versuchte sie in den Flur zu hören, aber das Geräusch kam nicht wieder. Julia entschloss sich ins Bad zu gehen, etwas frisch zu machen und diese unangenehme Maskerade aus Puder, Fett und Farben aus dem Gesicht zu nehmen. Wenn diese schräge Idee nicht gewesen wäre, hätte sie niemand zu einem so schauderhaften Ergebnis des Schminkens überreden können. Das war nicht ihr Stil. Aber sie wollte von Tom später nicht auf der Straße erkannt werden.
    
    Die Scheu wieder ablegend, erhob sie sich vom Bett, spürte einen kühlen Luftzug an ihrer Lustspalte, die durch die verstärkte Ausflusstätigkeit sehr nass geworden war, schmunzelte in sich hinein und ging auf den Flur in Richtung Männeken. Kurz vor der Badtür sah sie, wie eine Gestalt aus dem Dunkel des Bereiches der Wohnungstür auf sie zu kam und in den Lichtkegel der Küche trat. Noch bevor sie sah wer es ist, sackte sie zusammen, glitt der Länge nach mit ihrem nackten Körper auf den Fußboden und blieb ohnmächtig vor Angst und Schreck reglos liegen.
    
    Fallen
    
    Tom war sich seiner Entscheidung nicht sehr ...
    ... sicher, aber hatte etwas gesehen, was ihm einen sehr sexistischen Einfall gab. Doch bekanntlich liegt der Teufel im Detail.
    
    Er konnte nicht davon ausgehen, dass in sanierten Altbauwohnungen noch Dielenbretter im Fußboden vorhanden waren. Mitte der achtziger Jahre brach eine schon länger währende Kaufwut von Eigentumswohnungen aus. Der Markt wurde heftig umkämpft, weil die persönliche Altersvorsorge in den Blickpunkt der Bevölkerung geriet. Man suchte Objekte mit geringem Sanierungsbedarf und fand immer weniger davon. Kosten mussten reduziert werden damit die Gewinne stabil blieben. Man kam auf die Idee, dem zukünftigen Interessenten selbst zu überlassen, wie hoch die Sanierungskosten ausfallen würden. Mit solchen Slogans wie, Werte erhalten, Werte schaffen - sanieren sie günstig im Stil der Gründerzeit - , wollte man den Käufern die Möglichkeit bieten bestimmte Originalzustände von Wohnobjekten für die Wertsteigerung zu erhalten und hatte damit leichtes Spiel. Es gab dann im selben Haus mitunter Wohnungen die komplett mit neuen Fußböden ausgestattet wurden, andere hingegen behielten die Dielenböden mit einer neuen Balkenkonstruktion und diversen neuen Dämmmaterialien und einige wenige waren in ihrer Bausubstanz so gut erhalten, dass nur in Segmenten einige Dielen herausgenommen, die Hohlräume isoliert und gedämmt und dann wieder verschlossen wurden. Das Holz erhielt einen Komplettschliff bis die Maserungen wieder sichtbar wurden und Klarlack ohne Umweltengel versiegelte die ...
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