1. Rufus - eine lange Reise. Teil 02


    Datum: 20.03.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    Kapitel 3 - Im Auftrag Ihrer Majestät
    
    Er brauchte nicht lange zu warten.
    
    Bereits eine Viertelstunde später klopfte es an die Türe. Rufus erhob sich und öffnete.
    
    „Ja, bitte?", fragte er das hübsche Elfenmädchen, welches ihm interessiert, aber ein wenig verschüchtert entgegenblickte.
    
    „Die Königin erwartet Euch zu einer persönlichen Audienz.", hauchte sie mit niedergeschlagenen Wimpern.
    
    „Mein Name ist Ondriel. Ich bin eine ihrer Dienerinnen und habe den Auftrag Euch in ihre Gemächer zu bringen."
    
    Rufus lächelte freundlich und schickte sich an, die Türe zu schließen und den Korridor zu betreten.
    
    „Na, dann. Worauf warten wir noch? Königinnen soll man nicht warten lassen."
    
    „Äh, nun.", erwiderte das Mädchen verlegen. „Der Weg dorthin beginnt in Eurem Zimmer."
    
    Rufus zog fragend eine Augenbraue nach oben.
    
    Er hatte in ihrem Raum keine weitere Türe entdeckt, bis auf die ins Badezimmer.
    
    Aber sie musste es wohl besser wissen, darum trat er zurück und bat sie mit einer galanten Handbewegung hinein.
    
    Nachdem sie sich noch einmal prüfend im Flur umgeschaut hatte, ob niemand sie beobachtete, betrat Ondriel das Gästegemach.
    
    Sie wandte sich hin zu dem Bett, in dem er eben noch gelegen hatte und strich, leise einige Worte murmelnd, mit ihren Fingern in verschlungenen Mustern über die Stirnseite.
    
    Ungläubig schaute Rufus zu, wie das ganze Bett nach oben klappte und den Blick auf eine Wendeltreppe freigab, die nach unten führte.
    
    „Na, sieh mal einer an, ...
    ... eine Geheimtüre. Eure Bäume sind sehr vielseitig und praktisch.", murmelte er halblaut.
    
    Die Elfenmaid entzündete die kleine Lampe, die sie mitgebracht hatte und stieg die Treppe hinunter, in das Innere des Baumes.
    
    „Wenn Ihr mir bitte folgen würdet, Sire?", lud sie ihn mit einer Handbewegung ein.
    
    Rufus kletterte vorsichtig die Stiegen hinab.
    
    Hinter ihnen schloss sich das Bett nahezu geräuschlos wieder.
    
    Bis auf die kleine Laterne in der Hand der Elfin war es nun stockfinster.
    
    Schweigend setzte Ondriel ihren Weg nach unten fort, achtete aber immer sorgfältig darauf, den Weg auch für Rufus gut auszuleuchten.
    
    Kurze Zeit später waren sie einen kleinen Raum gelangt, von dem aus vier weitere Gänge in verschiedene Richtungen abzweigten.
    
    Das Elfenmädchen schaute sich einen kurzen Augenblick prüfend um und wählte einen der Korridore, die für den Novizen alle identisch aussahen.
    
    Er schien wieder nach oben zu führen, denn nach einigen Schritten vermeinte Rufus einen leichten Anstieg zu spüren.
    
    Wenige Minuten später erreichten sie eine weitere Treppe, die sie gemeinsam emporstiegen.
    
    An deren Ende befand sich eine kleine Plattform mit einer Türe, die Ondriel nun, wie vorhin im Gästegemach, mit einigen magischen Gesten öffnete.
    
    Das Licht hunderter Kerzen flutete ihm entgegen.
    
    Er blickte in einen riesigen Raum mit einer gewaltigen runden Bettstatt in dessen Mitte.
    
    Ohne Zweifel das Schlafzimmer.
    
    Auch hier war der ganze Boden mit dem weichen, warmen ...
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