Malcom McBannister
Datum: 02.03.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... zu befragen. Die meisten blieben bei ihrer Aussage und hatten nichts Neues beizutragen. Beim Butler landete der Detektiv dann aber einen Treffer.
Henry Johnson war seit vielen Jahrzehnten bei den Hollisters angestellt. Malcom gewann den Eindruck, dass er die Witwe Hollister nicht besonders schätzte, sich ihr gegenüber aber loyal und zuvorkommend verhielt, wie es seine Position von ihm verlangte. Henry war einer der ersten Personen am Tatort gewesen und der Detektiv bat ihn, sich die Situation ein weiteres Mal ins Gedächtnis zu rufen.
„Es war die Zeit, zu der ich üblicherweise aufstehe", erklärte der grauhaarige Butler. „Es gibt viel zu tun in dem großen Haus, und ich schlafe nie lange und nehme meine Verantwortung sehr ernst."
„Das kann ich mir gut vorstellen", erwiderte Malcom und forderte Henry mit einer Geste zum Weiterreden auf. Der Butler räusperte sich und fuhr fort. „Ich habe mich angekleidet und bin die Treppe hinunter gegangen. Ich habe gesehen, dass in der Bibliothek Licht brannte."
„Die Witwe Hollister hat ausgesagt, dass sie ihren Gatten auf dem Boden liegend gefunden hat", rief Malcom die Aussage von Nina Hollister ihnen ins Gedächtnis.
„Das ist richtig", bestätigte der Butler. „Als ich die Bibliothek betreten habe, waren sie und ihre Schwester über den Leichnam gebeugt."
„Miss Kate war ebenfalls anwesend?", zeigte sich Malcom überrascht,
„Beide Schwestern knieten neben dem Toten und haben sich scheinbar davon überzeugt, dass sie ihm nicht ...
... helfen können."
Malcom und Sarah tauschten aufgeweckte Blicke aus. Bislang hat es geheißen, dass Nina den Toten alleine entdeckt hatte. Dass ihre Schwester ebenfalls anwesend war, hatten sie bislang nicht gewusst.
„Henry ... Können Sie sich erklären, warum sich beide Schwestern gemeinsam in der Bibliothek aufgehalten haben könnten?"
„Nun, ich nehme an, dass die Witwe von Mr. Hollister ihren Mann aufgefunden hat und dann ihre Schwester um Hilfe gerufen hat."
„Finden Sie rs nicht merkwürdig, dass sie nicht das halbe Haus zusammenschreit, sondern in aller Ruhe ihre Schwester geweckt hat, und die Dienerschaft erst durch Zufall von der Tat erfährt, als Sie dazu gekommen sind?"
Henry dachte nach. „Das ist in der Tat ungewöhnlich ... Aber es steht mir nicht zu, diesen Umstand zu bewerten."
Malcom dankte dem Butler für seine Auskünfte und entließ ihn in seine Arbeit. Der Detektiv und Sarah blieben alleine zurück und nahmen eine Unterhaltung auf. Für Sarah verdichteten sich die Verdachtsmomente, denn die Handlungen der Schwestern ließen immer mehr vermuten, dass sie etwas zu verbergen hatten. Malcom fragte sich zudem, warum der Constable, der den Mord aufzuklären hatte, nicht dieselben Fragen wie die Detektive gestellt hatte und bislang der Lösung des Falls kein Stück näher gekommen zu sein schien. Malcom beschloss, dem Constable einen Besuch abzustatten. Von Henry erfuhren sie, dass der Constable für alle Vergehen und Verbrechen dieser Gegend verantwortlich war. ...