1. Der Besuch


    Datum: 17.02.2018, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    Etwas Mühe war es schon, aber jetzt wirken die beiden Räume im Souterrain des gemütlichen Einfamilienhauses wohnlich. Ein kleines Schlafzimmer mit Bett und Schrank, ein kleines Wohnzimmer mit einer Küchenzeile, einem gemütlichen Sofa, einem kleinen Tisch und einem Fernseher sowie ein kleiner Schreibtisch und ein separates Bad mit Dusche sind ja auch völlig ausreichend für eine Person.
    
    Julia und ihr Mann Paul hatten damals, als sie das freistehende Haus im Randbezirk der Großstadt gekauft haben, vor die Souterrainwohnung mit eigener Terrasse zu vermieten und die Mieteinnahmen mit in die Finanzierung fließen zu lassen.
    
    Allerdings haben Sie sich mit der Mietersuche sehr schwer getan und als Pauls kleine Softwarefirma immer besser lief, waren sie auf zusätzliche Einnahmen nicht mehr angewiesen. Also haben sich die beiden dagegen entschieden jemand Fremdes ins Haus zu holen. Das war Julia im Nachhinein auch lieber. Der Gedanke, dass noch jemand in ihrem Haus wohnt war ihr einfach nicht recht.
    
    Auch jetzt kann sie sich mit dem Gedanken nicht so recht anfreunden. Doch sie konnte ihrem Mann Paul den Wunsch nicht abschlagen. Michael, ein sehr alter Freund von Paul, hat ihn gebeten ein Auge auf seinen Sohn Jan zu werfen, solange er beruflich im Ausland ist.
    
    Jan ist zwar schon 19 Jahre alt, aber in letzter Zeit hat er Michael einige Sorgen bereitet. Er scheint in schlechte Gesellschaft gekommen zu sein, hat sein Studium abgebrochen und sich den ein oder anderen Fehltritt ...
    ... erlaubt, was in einer Trunkenheitsfahrt endete, bei der ein Passant zum Glück nur leicht verletzt wurde.
    
    Paul hat ihm angeboten ein Auge auf Jan zu werfen und die Souterrainwohnung in seinem Haus angeboten. Nach etwas Überzeugungsarbeit hat Jan sich darauf eingelassen und Michael kann halbwegs beruhigt seinen mehrmonatigen Auslandsaufenthalt antreten.
    
    Julia war nicht so leicht zu überzeugen, hat aber nach einigem hin und her zugestimmt. Immerhin ist der Zeitraum ja überschaubar.
    
    Sie schaut sich die Zimmer noch einmal an und ist zufrieden, wie gemütlich alles aussieht. Es hat richtig gut getan, die Räume entsprechend herzurichten, die eigentlich nur als Abstellräume gedient hatten. Julia hat mal wieder gemerkt, wie sehr es ihr fehlt arbeiten zu gehen.
    
    Vor einem dreiviertel Jahr hat die 36jährige ihren langjährigen Arbeitsplatz als Assistentin der Geschäftsführung eines mittelständischen Transportunternehmens wegen Insolvenz der Firma verloren. Zunächst war sie über eine kleine Auszeit ganz froh. Paul verdient genug Geld, so dass sie nicht unbedingt arbeiten gehen muss, aber mit der Zeit fiel ihr zu Hause die Decke auf den Kopf.
    
    Beide haben sich bewusst gegen Kinder entschieden und ihr fehlt einfach ihre berufliche Tätigkeit. Alleine schon wegen dem Gefühl etwas sinnvolles zu tun und auch auf eigenen Beinen stehen zu können.
    
    Allerdings hat sie bisher noch nicht die richtige Stelle gefunden. Da sie sich den Luxus erlauben kann so lange zu suchen bis sie etwas ...
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