1. Carmen II (geänderte Fassung)


    Datum: 11.02.2018, Kategorien: CMNF

    Etwas später lag sie in seinen Armen bei ihm im Wohnzimmer auf dem Sofa. Die Tränen liefen ihr aus den Augen, allerdings vor Lachen. Was die im Fernsehen brachten, war so total krank, daß es ihr schon wieder beinahe Spaß machte, auch wenn sie im Cafe kurz die Kraft verlassen hatte.
    
    Nach ihrem berechtigten kleinen Schwächeanfall hatte er sie jedenfalls auf den Beifahrersitz gepackt und gemeint, er würde ihr mal seine Wohnung zeigen. Dabei hatte sie erfahren, daß er als Filmwissenschaftler und Kritiker arbeitete und ein umfangreiches Privatarchiv an DVDs, Büchern, Bildbänden und Magazinen besaß, die natürlich nicht den feministischen Bestimmungen entsprachen. Nach einem sehr kritischen Artikel über historische Authentizität im Neuen Film, in dem er die Übertragung des Neuen Frauenbildes in frühere Epochen kritisiert hatte, war umgehend die Polizei bei ihm erschienen und einige Tage später das Schreiben in seinem Briefkasten gelandet, das ihm die Begegnung mit der ersten als "hübsch" zu bezeichnenden Frau verordnet hatte.
    
    Hübsch natürlich nicht nach bisherigen Standards, aber das Mädel, das sich da jetzt lachend in seinen Armen wand war irgendwie anders. Ihr zottiges Äußeres, das völlige Fehlen von Schmuck oder Kleidung passte irgendwie zu ihr; nichteinmal ihr Geruch störte ihn, die säuerliche Ausdünstung war sogar ziemlich erregend. Er hätte heute mittag noch geschworen, niemals so ein "Ding" zu vögeln, aber da kannte er Carmen halt noch nicht...
    
    "Ich fass' es nicht, ...
    ... was die sich für's Abendprogramm so haben einfallen lassen!" Sie wischte sich die Augen und setzte sich aufrecht hin. "Ich meine, diese ganzen Wettbewerbe: Deutschland sucht die Super-Muschi, Wahl zur Miss-Stinky, Miss-Masturbation, Pissgames... Huh, daß ich das alles bisher verpasst habe..." - "Ist eben Unterschichtenfernsehen" witzelte er, "mir sind eben die Filme von vor 2005 etwas lieber..." - "Soso, du perverser Schuft! Heimlich angezogene Frauen anschauen oder wie?" ... Hatte sie das da eben gesagt? Sie errötete, dann prustete sie los. Diese neue Welt war aber auch zu bescheuert, um das ganze wirklich ernst zu nehmen.
    
    "Sag mal, was passiert eigentlich, wenn ich mir jetzt diese Wolle entferne von dir ein T-Shirt und eine Hose ausleihe?" fragte sie. Er sagte "da drüben ist mein Schrank, versuch's!" Als sie aufstand und ins Nebenzimmer ging, hatte er zum ersten mal Muße, ihren extrem süßen Hintern genauer zu betrachten. Vielleicht hatte er einmal im Leben so richtig Glück gehabt, wenn er mit ihr die zwei Jahre irgendwie durchstand, konnten sie irgendwohin, wo sie sich nach Wunsch pflegen und anziehen, wo er sie im Kleinen Schwarzen ausführen könnte. Wo sie ihre Haare schneiden und färben dürfte.
    
    Sie öffnete den Schrank, griff nach einem schwarzen T-Shirt und streifte es über. Endlich wieder was an. Als sie eine Jeans herausnahm wurde sie von Krämpfen geschüttelt. Verdammt, das tat weh! Es juckte und kratzte auf ihrer Haut, sie hatte das Gefühl, daß jemand ihre Nippel ...
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