Die Schnorrerin
Datum: 10.02.2018,
Kategorien:
Sonstige,
... wickle ich unter der Decke in ein Papiertaschentuch und richte die Hose, welche glücklicherweise so wenig von Susannes Ausfluss abgekriegt hat, dass man das Schlimmste unauffällig abtupfen kann. Und dann ebenfalls ab aufs Klo, um mich richtig zu reinigen. Erst auf dem Rückweg zu unseren Sitzen reagieren endlich die Nerven, ich kriege weiche Knie. Was hätte das für eine Szene geben können.
Susanne hat nicht das geringste Verständnis für solche Gedanken und doziert "Selber schuld, wenn ihr mich so geil macht, von wegen einige Schwarze drüber lassen und so. Zudem, die hier können auch nicht mehr, als uns auf dem nächsten Flughafen aus dem Flugzeug zu schmeissen. Und der ist ausgerechnet unser Ziel. Also, was soll's. Jungs, macht euch doch wegen einer solchen Lappalie nicht gleich in die Hose".
Nach der Landung in San Juan führt sie uns zielsicher zum Platz, wo die Transferbusse der Hotels warten. Ein Mulatte, der dort am Boden sitzt, springt auf und umarmt sie wild. Leider verstehen wir sein Spanisch nicht, aber er öffnet das Heck eines Kleinbusses, der als Taxi angeschrieben ist. Unsere Koffer hinzuschleppen ist unter seiner Würde. Selbst das Verstauen überlässt er uns, weil er von Susanne voll abgelenkt ist. Wir müssen im Restaurant noch auf Gäste aus zwei weiteren Flugzeugen warten, bis wir nach über einer Stunde vollbesetzt endlich abfahren. Der Mulatte fährt so, wie man in den Staaten eben fährt, ruhig und gleichmässig, so dass er dauernd mit Susanne auf dem ...
... Beifahrersitz plaudern kann. Die Fahrt geht quer über den Ostteil der Insel nach Süden und dann ein Stück parallel zur Küste. Das dauert insgesamt über eine Stunde. Irgendwo auf einer einsamen Strecke, ohne Häuser in der Nähe, macht der Fahrer plötzlich einen wilden Linksabbieger ins Weglose, der uns drei herum schüttelt, während sich alle Anderen schon vorsorglich festgehalten haben. Kaum 250 Meter weiter stehen wir dann vor einem Hotel, das man von der Strasse aus nicht hatte sehen können. Damit ist uns klar, Susanne musste die Strecke kennen und schon mehrfach mit dem Mulatten oder gar selbst gefahren sein. Das bestätigt auch der Empfang. Ein super gut aussehender Latino grinst uns dreckig an, als der schwarze Hotelmanager und seine deutsche Frau Susanne richtiggehend abknutschen. Wir sehen betont gleichgültig weg und mustern die Umgebung.
Karibik pur! Palmen, zwischen denen Hängematten hängen. Ein anständiger Pool. Ausserhalb des Rasens überall üppige Blumenpracht, auch auf den Terrassen. Sand- und Felsenstrand direkt nebeneinander. Das Hotel sieht aus, wie eine gerade Reihe aus etwa einem Dutzend kleiner, zweistöckiger Reihenhäuser mit knapp 40 Quadratmeter Grundfläche pro Haus. Einfach gebaut, aus Backstein und Holz, zum Meer hin mit grossen, einfach verglasten Fensterfronten und einem Balkon im Obergeschoss respektive einer Terrasse im Erdgeschoss. In knapp 100 Meter Entfernung ist ein fast gleiches Haus im Bau. Dazwischen sind in einem separaten Gebäude unter anderem die ...