1. Beautiful Loser


    Datum: 30.01.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    Mitten in seinem Traum schrillte plötzlich etwas. Eine Sirene. Nein, ein Telefon.
    
    Leck mich doch am Arsch.
    
    Er träumte, dass er das ätzende Gerät packte, es ins Klo schmiss und runterspülte. Was in Träumen nicht alles möglich war.
    
    Tatsächlich hörte das nervtötende Geräusch auf, dafür setzte ein noch lauteres Hämmern ein, das ihn endgültig aus dem Schlaf holte.
    
    Was zur Hölle ...?
    
    „Foster!", hörte er eine wütende Männerstimme. „Machen Sie verdammt noch mal auf! Ich weiß, dass Sie da sind, Sie verfluchter Mietnomade!"
    
    Verschlafen grunzte er einen Fluch. Da war jemand an der Tür. Dann hätte er das Telefon gar nicht wegspülen müssen. Die verdammte Türklingel hatte ihn geweckt.
    
    „FOSTER! ICH HOL DIE POLIZEI, WENN SIE NICHT SOFORT AUFMACHEN!"
    
    Alter, du kannst mich mal ...
    
    Stöhnend wälzte er sich herum, wunderte sich noch, dass er nichts mehr unter sich spürte und landete in der nächsten Sekunde polternd auf dem Boden, eine umgekippte Wodkaflasche in den Rippen.
    
    „Ah! So eine Drecksscheiße, verfickte!"
    
    Er öffnete ein verquollenes Auge und stellte fest, dass er mal wieder auf dem Sofa eingepennt war. Kein Wunder, dass er völlig kreuzlahm war.
    
    „FOOOSTEERRR!"
    
    „Ja, verdammt!", brüllte er heiser zurück, die Stimmbänder rau von Alkohol und Zigarettenqualm.
    
    Schwankend kam er auf die Füße, kickte dabei unabsichtlich leere Bierflaschen und Kippen zur Seite. Benommen schlurfte er aus dem miefenden Zimmer in den kleinen Flur. Die dünne Wohnungstür ...
    ... erzitterte durch das Gehämmer.
    
    „Ach du heilige Scheiße", murmelte er und fuhr sich mit der Hand über das unrasierte Gesicht. Er konnte kaum klar denken und musste sich mit so einem Arsch herumschlagen. Gerade als die Tür sich unter einem Faustschlag bereits nach innen zu wölben schien, drückte er die Klinke herunter.
    
    Im Hausflur stand mit bedrohlich geschwollener Halsschlagader, die Rechte noch zum nächsten Schlag erhoben, Claus Lancaster, sein Vermieter. Und ein Stück hinter ihm zwei junge Mädchen, die sein verkatertes Hirn nicht einordnen wollte. Was hatten die denn hier verloren? Und wieso fiel ihm gerade jetzt auf, dass er in Jeans und Unterhemd im Türrahmen lehnte und obendrein aus sämtlichen Poren nach Schweiß und Alkohol stank, weil er seit vorgestern Abend nicht geduscht hatte?
    
    Ach, scheiß drauf.
    
    „Was soll 'n der Terror am frühen Morgen, Mann?"
    
    „Auch noch frech werden!", schnauzte Lancaster, schon ganz außer Atem vom Schreien. „Seit Monaten hab ich mich von Ihnen hinhalten lassen, Sie elender Sozialschmarotzer! Seit Mo-na-ten! Denken nicht dran, sich Arbeit zu suchen, hängen den ganzen Tag nur in der Kneipe oder pennen und lassen die Wohnung vergammeln! Aber jetzt reicht 's, ich bin lang genug Menschenfreund gewesen. Entweder, Sie legen mir bis Ende der Woche die Miete auf den Tisch oder Sie landen auf der Straße!"
    
    „Bis Ende der Woche?", fragte er und kratzte sich am Kopf. „Was is' 'n heute noch mal für 'n Tag?"
    
    „Montag", sagte sein Vermieter eisig. „Und ...
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