1. Der Herr der Cockringe


    Datum: 12.09.2017, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    Es empfiehlt sich, die Geschichte nicht zu ernst zu nehmen und sie mit einem Augenzwinkern zu lesen.
    
    Copyright by swriter März 2016
    
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    Tarja erwachte aus einem diffusen Traum. Was war in diesem geschehen? Alles lag im Nebel des Vergessens. Doch sie wusste, der Traum und das, was sie in diesem erlebt hatte, hatte sie aufgewühlt. Das lange blonde Haar klebte an ihrer Stirn, sie roch den eigenen Schweiß. Jetzt fröstelte sie und fühlte sich unbehaglich. Selten zuvor hatte sie ein ähnliches Gefühl erlebt. Um was war es nur in diesem Traum gegangen? Sie ließ ihren Blick schweifen und nahm die Schatten der Möbel in ihrer spärlichen Behausung wahr. Das Mondlicht warf vereinzelte Lichter durch die rissigen Vorhänge am Fenster, winzige Lichtpunkte tanzten auf dem Holzfußboden. Sie war alleine, und doch glaubte sie zu ahnen, dass jemand bei ihr war.
    
    Plötzlich öffnete sich die Tür. Diese flog geräuschvoll gegen das kleine Tischchen neben dem Eingang. Die darauf stehende Karaffe mit Wasser fiel um. Während die Flüssigkeit sich auf dem Boden verteilte, fixierte die junge Tarja den Eingang und nahm eine gewaltig wirkende Gestalt im Türrahmen wahr. Sie hielt den Atem an, unfähig, auch nur einen Muskel zu bewegen. Sie sah einen Mann, der gut und gerne zwei Meter groß war. Sein massiger Leib steckte in einem dunklen Mantel, der ihm bis zu den Füßen reichte. Auf dem Kopf trug er einen Hut, den sich der Mann tief in das Gesicht gezogen hatte. Just in diesem Moment wehte ein ...
    ... kräftiger Wind durch das Fenster und ließ die Vorhänge zur Seite schwingen. Draußen donnerte und blitzte es, ein Blitz erhellte die Nacht und ermöglichte es Tarja, das Gesicht des Unbekannten in Augenschein zu nehmen.
    
    Dunkle, tief in den Höhlen liegende Augen verliehen der Gestalt ein bedrohliches Aussehen. Ein langer grauer Bart zierte sein Antlitz. Mit finsterem Blick starrte der Mann die junge Frau auf ihrem Bett an und trat in die Hütte ein. Hinter ihm schlug die Tür ins Schloss. Tarja fürchtete sich und rückte in die hinterste Ecke ihres Bettes. Dicht an die Wand, in der Hoffnung, der Gefahr ausweichen zu können. Bedächtigen Schrittes näherte sich der große Unbekannte. In einer Hand hielt er einen langen Holzstab, dessen Klopfen auf dem Fußboden ein bedrohliches Geräusch machte. Vor dem Bett blieb er stehen, beugte sich vor und hielt plötzlich einen brennenden Holzscheit in der Hand. Neben Tarjas Bett stand ein kleines Nachttischchen mit einer Kerze darauf. Der Mann zündete diese an und richtete sich wieder auf. Tarja realisierte, wie das Licht der Kerze die kleine Kammer erhellte, und sie starrte den finster dreinblickenden Mann erwartungsvoll und voller Angst an. Dieser funkelte die junge Frau düster an und holte tief Atem. Dann drangen seine Worte tief aus der Kehle, dunkel und bedrohlich an Tarjas Ohren.
    
    „Tarja ... Du bist die Auserwählte ... Du bist bestimmt, die Prophezeiung wahr werden zu lassen."
    
    Er sagte nichts weiter und starrte das nervöse Wesen auf der ...
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