1. Joyride


    Datum: 26.12.2017, Kategorien: Sonstige,

    ... erwiderte Beatrice entschlossen. Wieder schmunzelte Ron, nickte mit geschürten Lippen. "Ganz wie du willst!" erwiderte er und "Ja, das will ich! Ich gehe auf jeden Fall nicht freiwillig zu diesem dekadenten Scheißkerl. Er meint, er kann mit Geld alles machen. Anstatt auf solch einem Schiff zu hausen, sollte er Mal sein Geld den Menschen geben, die damit etwas Sinnvolles anfangen können." gab Beatrice wütend zurück. Ron sah im Augenwinkel, wie die Gestalt vom Deck verschwand. Zeitgleich hörte er über sein verstecktes Mikro im Ohr, wie Anweisungen gegeben wurden und er schmunzelte. "Nun gut, dein Empfangskomitee wird gleich erscheinen." Ron drehte sich um und verließ den Raum. Er ließ die Tür offen, sodass Beatrice ungehindert die Kabine verlassen konnte. Darüber war sie so überrascht, dass sie für einige Sekunden verdattert dastand. Als sie die Situation schließlich erfasste, war es zu spät. Zwei stattliche Kerle standen vor ihr, deuteten ihr an, mitzugehen. Das also war Raymand van Grothens Art, seinem vermeintlichen Eigentum habhaft zu werden. Bockig verschränkte Beatrice die Arme vor der Brust. Sie würde eher ins Wasser springen, als freiwillig auf diesen riesigen Pott dort drüben gehen. Auch die zweite Aufforderung der Herren ließ sie unbeachtet, schaute vielmehr wieder rüber zu dem Schiff, wo die Gestalt wieder zu sehen war. Sie wusste genau dass es Raymand van Grothen war. Wer sonst sollte auf der Kommandobrücke so selbstgefällig stehen. Plötzlich fühlte sie eine Hand ...
    ... in ihrem Nacken, spürte, wie die Finger sich um ihren Hals spannten. "Bitte!" Der Kerl, der sie so zufassen bekommen hatte, deutete auf die Tür, mit freundlich Stimme und eisernem Griff. Beatrice blieb nichts anderes übrig. Sie folgte ihm.
    
    Je näher sie dem Schiff kamen, desto gewaltiger wirkte es. Beatrice schätze sie auf gut hundertdreißig Meter Länge und an die zwanzig Meter Höhe. An der Steuerbordseite hatte sich eine Schott geöffnet, an dem das flinke Beiboot der Shanti nun anlegte. Ihre Begleiter halfen ihr beim Aussteigen und schon stand sie in dem Statussymbol und war überwältigt. Boden und Decke waren in edlem Holz gehalten, die Wände mit feinsten Damasttapeten verkleidet. Sie wurde durch einen langen Korridor geführt, konnte durch große Panoramafenster und Türen teilweise in Räume oder nach draußen sehen. Es ging eine Treppe weiter hoch, und ein weiterer Flur erstreckte sich vor ihr. An den Türen aus Wurzelholz standen die Bezeichnungen der einzelnen Räume: großer Salon, kleiner Salon, Bar. Beatrice fragte sich, ob Raymand van Grothen vielleicht selber nur ein Passagier auf diesem Schiff war oder ob er Passagiere an Bord hatte. Denn selbst eine kleine Boutique fehlte nicht, wenngleich sie auch verschlossen war. Vermutlich für die vielen hübschen Frauen, die der reiche Kerl ständig um sich hatte. Diese Modepüppchen mit einer Maskerade aus Schminke, die ihnen aus dem Gesicht zu fallen drohte, wenn sie stolperte. Demonstrativ schüttelte Beatrice ihre rotblonde Mähne. ...
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