1. Anja und Daniel Teil 02


    Datum: 25.12.2017, Kategorien: BDSM

    ... sie es noch aushalten konnte und jedes Mal nickte sie stumm.
    
    Anja litt schweigend. Längst war die Fesselung unangenehm. Es fing an wehzutun, aber um nichts in der Welt hätte sie um Gnade betteln mögen. Sie wollte leiden. Sie wollte es auskosten bis zur Neige. Sie wollte gefesselt bleiben bis um sechs Uhr.
    
    Wenn mich morgen einer drauf anspricht, mich tatsächlich wieder an den Koppelzaun zu fesseln, mache ich sofort mit, dachte sie bei sich. Schade, dass morgen der letzte Tag ist. Ich möchte mich wochenlang jeden Nachmittag am Koppelzaun kreuzigen lassen. Das wäre herrlich.
    
    Sie atmete tief ein und aus. Vielleicht auf dem nächsten Westerntreffen? Vielleicht würde es ja zu einer Art Tradition werden, das Indianermädchen Anja jeden Tag nackt irgendwo festzubinden? Eine wundervolle Vorstellung! Erregend schön.
    
    Irgendwann war es sechs Uhr. Daniel kam mit Anton und sie machten Anja los.
    
    „Uh!" Sie rieb sich die Handgelenke. Die Stricke hatten tiefe Abdrücke hinterlassen. „Ich kann nicht richtig stehen. Ich war zu lange angebunden."
    
    Ihr Bruder fasste ihr unter den Arm: „Komm Schwesterchen, ich stütze dich." Er brachte sie zu ihrem Tipi.
    
    Sie schaute ihn von der Seite an. Küss mich!, ...
    ... riefen ihre Augen. Wenn wir im Tipi sind, musst du mich küssen, Bruder!
    
    Leider kam der gute Anton mit und es wurde nichts daraus. Zwar blieb er vorm Zelt stehen und schwadronierte pausenlos, aber die Gefahr, dass er etwas mitbekam, war zu groß. Anja zog ein frisches Indianerkleid an und flocht eine Feder in ihr Haar. Sonst trug sie nichts am Leibe, weder BH noch ein Höschen. Daniel sah das und lächelte ihr auf eine Art und Weise zu, dass ihr heiß und kalt wurde.
    
    Draußen vorm Zelt stützte er sie wieder und brachte sie zum Saloon. Er bugsierte sie auf eine Bank in der Ecke und hob ihre Beine hoch, so dass ihre Füße auf seinen Oberschenkeln zu liegen kamen. Er orderte an der Theke Bier und fing an, Anjas nackte Füße und Knöchel zu massieren und zu streicheln.
    
    Anja hielt andächtig still. Sie liebte diese Fußmassage sehr, vor allem weil es ihr Bruder war, der ihre Füße rieb und streichelte. Sie blickten einander immer wieder an. Anja glaubte in Daniels Augen ein Versprechen zu lesen.
    
    Hoffentlich, dachte sie. Ich bin bereit, Daniel. Mehr als bereit. Du musst es nur tun, mein geliebter Bruder. Ich werde alles schweigend hinnehmen. Alles, Daniel. Du musst nur den Anfang machen.
    
    (wird fortgesetzt) 
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