1. Das Grimoire 03


    Datum: 28.08.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Stimme:
    
    "Hipollinus et Equinus facere quand fructus huius equa piscinam ab ea exsilus quasi piscium ovis."
    
    Sofort hörten Lexas Krämpfe auf. Sie stand auf noch immer atemlos und stützte sich auf den Rand der Badewanne, sie sah erleichtert aus.
    
    Völlig unerwartet ging sie wieder ein die Knie, ihr Gesicht verzerrte sich, sie bäumte sich auf und zwischen ihren Beinen, sah man den Kopf eines Ferkels. Ralf ergriff den Kopf und zog.
    
    Lexa beugte sich zurück und mit dem nächsten Krampf kam der Rest des Körpers, gleich darauf kam das nächste Ferkel, diesmal ging es leichter und bei den nächsten vier Ferkeln sah man Lexa fast lächeln. Schließlich hatte auch sie es geschafft und einen Wurf von fünf Ferkeln zur Welt gebracht, die jetzt von der Tortur genauso fertig waren wie sie und in dicke Handtücher eingewickelt vor sich hin grunzten.
    
    Nachdem wir uns alle geduscht und halbwegs erholt hatten, zogen wir uns an tranken einen Kaffee und frühstückten mit dem was Lexa und ich im Kühlschrank übrig gelassen hatten.
    
    Zwischendurch rannte Konrad noch zweimal ins das Bad um ein Ei zu legen. Es dauerte eine Weile bis Lexa gefrühstückt und alle Ferkel in Konrads Auto verfrachtet hatte. Sie versprach mir die Ferkel, wenn sie aus dem gröbsten raus wären, an einen Mastbetrieb abzugeben, egal ...
    ... wie süß sie auch wären.
    
    Ralf und ich fuhren am selben Tag noch zu einem schönen renaturierten Bach, dort schütteten wir den Eimer mit meinen zehn Litern Lachslaich ins Wasser. Ich weiß nicht ob es der richtige Bach oder die richtige Jahreszeit war, aber ich wollte, dass sie eine Chance haben.
    
    Als Ralf seine Sachen zusammen suchte, entdeckte er einen vollen Karton mit Eiern unter meinem Bett, "Karin", meinte er, "normalerweise befinden sich die Eier bei dir doch im Kühlschrank, hast Du die etwa versteckt?"
    
    "Ach weist du" antwortete ich spöttisch, "ich wollte dass Konrad auch was dazu beträgt, Rache ist süß".
    
    Die Magie des Zauberbuches war schon etwas Wunderbares. Es dauerte nur einen halben Tag bis die auffälligsten Spuren meiner Schwangerschaft verschwunden waren. Leider brauchte es fast eine Woche bis mein Unterleib wieder menschlich aussah. Ich hatte sechs Kilo Gewicht verloren und sogar meine Brüste waren wieder auf Körbchengröße B geschrumpft. Trotz der Belastung fühlte ich mich nach diesem Abenteuer irgendwie besser, stärker und selbstbewusster.
    
    Trotzdem versteckte ich das Grimoire ab jetzt im Bücherregal der zweiten Reihe, hinter alten Liebesromanen. Solch einen Unfall wie diesmal wollte ich nicht mehr erleben, aber weggeben wollte ich dieses Buch auf keinen Fall. 
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