Begegnung mit Folgen
Datum: 26.08.2020,
Kategorien:
Schwanger,
... Takte reden und wäre nicht ganz so alleine. Und wer weiß, vielleicht ergab sich dabei ja auch ein näherer Kontakt." Er dachte schon an den Morgen und hatte sich vorgenommen, mit ihr aufzustehen und ihr einen gemeinsamen Rückweg vorzuschlagen. Dass sich hier jetzt eine Konversation oder gar mehr ergeben könnte, hielt er für unmöglich, hätte auch wegen seiner Müdigkeit herzlich wenig Lust gehabt, noch länger auf den Schlaf zu verzichten.
Für Sekunden schweiften seine Gedanken in typisch männliche Abgründe ab. Sofort rief er sich zur Ordnung und schämte sich fast schon wieder für diesen vorauseilenden Anflug unanständiger Überlegungen und andererseits auch seiner Einfältigkeit. "Eben, wer weiß, was hinter dieser raffinierten Fassade für ein Luder steckt. Das hab ich ja nun schon oft genug erlebt. Ein Trottel bin ich, ich kenne sie vielleicht zwanzig Minuten, weiß nicht einmal, wie sie richtig aussieht, hab mit ihr kein Wort gesprochen und trotzdem sortiere ich sie schon nach meiner éCheckliste' als eine Art Heilige ein. Warum mach ich nur immer wieder diesen Blödsinn?"
"Klaus, sei doch realistisch!" meldet sich sein emotionsloser Teil des Großhirns. "Sie mag ja ganz nett aussehen und sicher auch sein. Eine aber, die sich so benimmt, ist doch offensichtlich nicht ganz echt, hat einen Haschmich! Also muss ich doch alle Sinne auf defensives Abwarten und nicht auf offensives Gebalze richten. Aber, genau, wenn sie das gewollt hätte, hätte sie längst den Faden dazu aufgenommen, ...
... bei den Gelegenheiten und Möglichkeiten! Außerdem, keine Frau will schon nach einer halben Stunde - und die schon gar nicht." Da fehlte ihm nun doch das spezielle Wissen um das Verhalten der Evas. Sie wussten schon nach Sekunden, ob er oder ob er nicht für sie in Frage kam, vor allem in den Tagen ihrer Fruchtbarkeit, und verhielten sich dann auch entsprechend.
Das Gewitter sah nicht danach aus, als ob es sich schon bald beruhigen sollte. Unentwegt rollten die Donner durch das Tal. Die dicken Wolken hingen über den Bergen und hatte sich über der Almhütte festgesetzt. Klaus dachte "Auch nicht schlecht. Eine Nacht auf dem Berg, einsam und alleine mit einer fremden Frau im Ehebett, die sich noch dazu von sich aus bereits nach wenigen Minuten an meine Brust geworfen hat. Das wird mir niemand glauben. Da kann ich in der Klinik etwas Deftiges erzählen und alle Möglichkeiten bei den Schwestern für deren Fantasie offen lassen, vielleicht auch etwas die Eifersucht wecken. Irgendwie rollen sie bei mir doch momentan alle immer etwas die Augen, weil ich alleine bin. Wie hat doch schon mein Großvater immer gesagt éJunge, pass auf, jedes Weib kann ein gefährliches Luder sein, solange sie warm ist!' Luder, die hier auch? Unmöglich, die hier ist bestimmt keines und wenn, dann ein ganz liebes." Sie war, wie man noch sehen wird, für ihn eine der Ausnahmen, die die Regel bestätigten.
Klaus war ansonsten nicht immer gerade der charmanteste Zeitgenosse. Zur rechten Zeit konnte er schon, wenn ...