1. Begegnung mit Folgen


    Datum: 26.08.2020, Kategorien: Schwanger,

    ... wenigen Sekunden drauf und dran war, ihm nachzurufen "Nein, es darf aber doch nicht sein, es darf nicht sein, und es darf nicht sein." Sofort kam wieder die Angela in ihr zum Ausbruch "Ich will nicht mehr vernünftig sein, nein, nein, nein ...!" Abwechselnd meldeten sich die beiden in ihr "Aber ich muss es doch, Gott im Himmel hilf mir doch. Du hast mir doch sonst immer gesagt, was ich tun soll, warum jetzt nicht?" Seine Antwort konnte sie noch nicht wahrnehmen. Sie trug sie aber schon in einer wunderbaren Weise unter ihrem Herzen und schon bald sollte sie erkennen, welchen Weg ihr der Herrgott wies.
    
    Margareta, die Nonne in ihr, die Vernunft, auf dem Weg vom Berg herunter war sie noch da. Da war sie die Vernunft persönlich. Jetzt versagte ihr Verstand. Sie konnte nicht mehr vernünftig sein, warum auch? Und gleich kam Margareta wieder und sagte eindringlich "Du musst vernünftig sein, du darfst doch nicht alles, dein ganzes jetziges Leben, deinen bisherigen Sinn und alle Grundlagen und Ziele in deinem Leben, einfach so wegen ein paar Stunden aufs Spiel setzen ... das darfst du nicht ...!"
    
    Schwester Margareta siegte schließlich. Die jahrelange Selbstdisziplinierung, zu der sie im Klosterleben ständig gezwungen wurde, hatte letztlich doch die Oberhand behalten. Zwanzig Jahre konnte man eben nicht so einfach in ein paar Stunden aufs Spiel setzen, und vielleicht auch noch abschütteln. Nein, das war undenkbar. Ja, wenn er sich umgeschaut hätte, hätte sie ja nichts dafür ...
    ... gekonnt. Aber ihn selbst rufen. Das durfte sie nicht.
    
    Und sie hatte sogar etliche Fotos mit der klostereigenen Digitalkamera um die Ecke von ihm geschossen, auf denen er sehr nahe war und recht gut zu erkennen war. Kurz hat sie sich die Bilder, als sie auf einem Parkplatz unterwegs anhielt, noch angesehen und jedes ein paar Mal geküsst "Arrividerci mi amore, arrividerci ... mi amore ... mi amore ...!" Über die Bilder war sie besonders glücklich. Sie freute sich kindlich über ihre so tolle Idee, die sie sich schon auf dem Weg zurück von der Hochalm zurecht gelegt hatte, damit sie zumindest eine ganz klitzekleine Erinnerung an ihn hatte. Na ja, so eine klitzekleine Erinnerung war ja wohl auch in einem Kloster erlaubt. Bei jeder Rast holte sie die Kamera wieder hervor. Versonnen und fast glücklich sah sie immer wieder die Bilder an und küsste sie. Ansehen wollte sie ihn zumindest manchmal, nur manchmal ganz kurz ansehen. Da konnte niemand etwas dagegen haben. Das war etwas, worauf sie sich den ganzen Tag freuen konnte. Abends konnte sie sich sein Bild an die Brust drücken und mit ihm einschlafen.
    
    Eine plausible Geschichte hatte sie sich schon überlegt. "Er war ganz einfach ein Wegbegleiter auf dem beschwerlichen Weg vom Berg herunter. Nach einem Sturz hat er mir geholfen und in das Tal begleitet. Verletzt, nein, nur den Knöchel hab ich mir dabei ein wenig übertreten. Sonst ist nichts passiert. Genau so passt die Geschichte ideal und klingt ganz gut, richtig unverfänglich!" dachte ...
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