Begegnung mit Folgen
Datum: 26.08.2020,
Kategorien:
Schwanger,
... sekundenlangen Kampf in ihr und behielt auch da die Oberhand. Ihre Tränen verwischten das Geschriebene etwas. Sie legte ihn so auf den Nachttisch, dass er ihn sehen musste.
Jetzt brach sie auf. An der Türe drehte sie sich noch mal kurz um. Mit tränenerstickter Stimme flüsterte sie "Leb wohl, mein Liebling, pass auf dich auf, mein Geliebter, ich liebe dich doch so sehr, pass auf dich auf, mein Liebster ... Gott beschütze dich, mein Liebster ... Gott beschütze dich ...!" Wäre er in diesen Sekunden aufgewacht, hätte sie sofort umgekehrt. Sie schloss die Türe und eilte in die Stube, wo sie sich anzog und gleich auf den Weg machte.
Ihr Schritt war schnell, sehr schnell, so als ob sie vor etwas floh. Die morgendliche Frische sorgte dafür, dass sie trotz des fehlenden Schlafes putzmunter war. "Abwärts geht es sowieso leichter!" dachte sie und kam auch sehr gut voran. In der Morgendämmerung mussten ihre Sinne voll auf den unebenen Weg ausgerichtet sein. Da hieß es gut aufpassen. Als es heller wurde, schweiften sie schon mal ab zurück zur Sennhütte.
Es diskutieren wieder einmal die beiden, Margareta und Angela "Klaus schläft sicher noch. Was er wohl sagen wird, wenn er sieht, dass ich schon weg bin? Er wird das nicht verstehen und wird sehr enttäuscht von mir sein, ganz bestimmt! Ach Quatsch, für den war ich doch nur ein nettes Abenteuer und er schläft bis in den späten Morgen, so müde wie er war nach den beiden heftigen Anstrengungen. Nein, ein Abenteuer war ich bestimmt ...
... nicht für ihn. Wir haben uns wirklich wahnsinnig geliebt. Es war die vollkommene Liebe. Wunder-, wunderschön, einfach nur wunderschön war es. Und als Jungfrau werde ich ja wohl jetzt auch nicht mehr die Erde verlassen müssen.
Jetzt bin ich eine richtige Frau. Er hat mich dazu gemacht, mein Liebster." Bei diesem Gedanken musste sie lachen. "Es kann nicht alles gelogen sein, was er zu mir gesagt hat. Es war bestimmt alles ganz wahr und ehrlich, ganz bestimmt. Ich hab doch auch jedes Wort so ehrlich gemeint ...!"
Klaus war kurz nach ihr wach. Die aufgehende Sonne hatte ihn aufgeweckt. Sofort kam der Gedanke an Angela. Er wollte sie nur sehen und spüren und noch eine Stunde weiterschlafen. Mit geschlossenen Augen griff er zu ihr hinüber und tastete nach ihr. Das Bett war leer. Da war niemand mehr. Das riss ihn hoch. Blitzschnell war er hellwach. Auch die Kleider und ihr Rucksack waren weg. Alles war weg. "Sie ist weg, wieso denn ...?" dachte er. "Halt, ein Zettel liegt auf dem Nachttisch ...!" Schnell kroch er hinüber und langte nach dem Blatt, auf dem sie ihm offenbar eine Nachricht hinterlassen hatte.
"Mein Liebster, mein über alles geliebter Klaus, sei mir bitte, bitte nicht böse. Aber es ist besser so! Ich liebe Dich unbeschreiblich! Es waren die schönsten Stunden meines Lebens mit Dir. Es kann und darf für uns keine gemeinsame Zukunft geben. Es ist grausam für mich und vielleicht auch etwas für Dich. Mir tut das so weh. Und ich bin sehr, sehr traurig und muss immerzu ...