Nathalie - Teil 3 - Die FKK-Studentin
Datum: 15.08.2020,
Kategorien:
CMNF
... Gemeinsames oder Vorteilhaftes ergeben.
Nathalie erzählte ihm von der Begegnung am Strand und ihrer beider FKK-Leidenschaft.
"Du bist verliebt!" unterbrach er sie und stupste ihr dabei leicht mit dem Ellenbogen in die Seite. "Eindeutig!"
Nathalie richtete sich sofort auf und wollte ihm schon vehement widersprechen, doch dann hielt sie inne. Sie schaute Erik einen Moment lang schweigend an, dann meinte sie leise: "Naja...
verliebt
... das ist so ein großes Wort. Aber vielleicht, ja, ein bisschen schon..."
Erik grinste. "Umso besser, dass wir das hier jetzt zusammen machen. Sonst würdest Du vielleicht einen Liebesbrief abgeben statt einer Bewerbung."
"Ja, vielleicht. Deshalb bin ich ja hier - Also, er meinte, ich solle besonders meine Motivation zum Ausdruck bringen, warum ich also genau diese Stelle will."
"Immer eine gute Idee..." bestärkte sie Erik mit ironischem Unterton. "Also, was weißt Du eigentlich über ihn? Wichtig ist, dass Du ihn vorher besser kennst als er Dich..."
"Er sieht toll aus. Er macht mich an. Er mag FKK..." meinte sie grinsend.
"Immerhin. Sonst noch was? Komm, wir schauen nach."
Sie fanden sogleich etwas Interessantes, etwas sehr Interessantes sogar. Simonsen hatte, noch als Doktorand, auch einen Aufsatz über genau dieses Thema geschrieben, dass die beiden seit dem Vortag ganz zufällig verband: Freikörperkultur.
Es war zwar nur einer von einer Vielzahl von Aufsätzen, bereits zwölf Jahre alt. Aber damit war dieses ...
... Thema eines, das sich wohl grundsätzlich gut in seinen Themenkanon fügte. Sie lud die PDF-Datei herunter und las mit wachsender Aufmerksamkeit den Artikel, der sich mit dem Entstehen der Nackten-Bewegung in der DDR befasste.
Sie stutzte. Dass Menschen nackt am Strand herumliefen - was sollte daran
Bewegung
oder gesellschaftskritische
Botschaft
sein? Sie machte es doch auch, aber doch nur zum Vergnügen, als Lebensgefühl, wie vermutlich alle anderen mit ihr... In ihrer eigenen ostdeutschen Familie machten auch die Großeltern FKK - aber nie hätte sie das für eine Form des zivilen Ungehorsams gehalten.
Erik versuchte es zu erklären. Sie war wohl einfach zu jung, sie hatte es nicht mehr erlebt. Aber es passte durchaus zu seiner eigenen Familie, zum Vater, zum Großvater, beides Pastoren, die immer kritisch beäugt, teils verfolgt am Rande der damaligen Gesellschaft standen, auch zur Großmutter, der Lehrerin, die allesamt eine Art Freigeister waren, und das auch in dieser Hinsicht. Dort war FKK auch immer alternative Lebenseinstellung und ein Ausdruck von stillem Widerstand gewesen, erzählte er ihr.
Nathalie hörte ihm aufmerksam zu. Sie verstand, dass diese öffentliche Nacktheit auch ein Symbol war für etwas, ein politisches Statement, jedenfalls zu Beginn, woraus dann eine Massenbewegung wurde. Doch sie interessierte vielmehr, warum sich einige Menschen am Strand auszogen, so wie sie oder Erik oder Simonsen - und andere nicht, warum manche Scham empfanden und ...