Out of Africa - Teil 03
Datum: 30.06.2020,
Kategorien:
Sehnsüchtige Hausfrauen
... schwieg.
Beide wussten, ahnten, fühlten, dass sich in den nächsten Augenblicken ihr Leben für immer verändern würde.
"Tayo, können wir uns darauf einigen, dass du hier im Stall, wenn wir allein miteinander sind, Julia zu mir sagst? Ich muss dich hier auch nicht Joseph nennen. Und dieses Ma'am und das ‚Sie' passt ebenso wenig hierher.", schlug Julia zaghaft vor.
Die Augen des jungen Schwarzen weiteten sich mit tiefem Erstaunen.
""Das ... das ist nicht erlaubt, Ma'am ... Jul ...!", stotterte er scheu.
"Das weiß ich, Tayo. Aber wir sind allein, niemand weiß von unserer Zeit hier. Warum sollten wir es nicht wagen, etwas tun, was keiner tun würde?"
Ein Ruck ging durch Tayos Körper. Julia befürchtete, er würde aufstehen und auf diese Weise die behagliche Situation auflösen.
Doch Tayo drehte seinen Oberkörper nur ein wenig seitlich, so dass sein Gesicht auf gleiche Höhe wie das von Julia kam. Durchdringend schauten seine Augen jetzt in ihr Gesicht.
"Wir sollen wagen, das keiner tun würde?", fragte er nach.
"Ja!"
Schweigen.
Warten.
Hoffen.
"Und was?". Tayo schaute Julia offen in die Augen.
"Würdest du mich küssen?"
Die Blicke der beiden trafen sich.
Er und sie.
Allein.
Sich anschauend.
'Wir wollen es doch beide, oder?', schien Julias Blick zu fragen.
'Wie gern würde ich wissen, was sie denkt! Wissen, was sie fühlt!', grübelte Tayo.
Und so wechselte sein Blick von Sehnsucht zu Unsicherheit, bis Julia ihre Augen schloss. ...
... Wortlos beugte sie ihren Kopf nach vorn und drehte ihn so, dass Tayos Mund ohne Schwierigkeiten den ihrigen traf.
Dann endlich fühlte Julia den dunkelbraunen Samt, aus welchem Tayos Lippen gemacht schienen, weich auf ihrem Mund.
Zart, vorsichtig, in keiner Weise fordernd.
Der schwarze Mann liebkoste sie sacht und sorgte so dafür, dass sich wohlige Schauer ungestillter Lust in Julias Körper ausbreiteten.
Sie öffnete ihren Mund, suchte seine Zunge. Tayo unterbrach bestürzt diesen ersten Kuss.
Für einen kurzen Augenblick schauten sich die beiden fassungslos an, erschrocken, über das was passiert war.
Aber sie erkannten gleichzeitig und deutlich das Verlangen in den Augen des anderen.
"Ich muss gehen. Verzeih!", flüsterte Julia atemlos, als sie sich aus Tayos Umarmung los riss und wieder aus dem Stall rennen wollte.
Starke Hände umfassten jetzt ihre Schultern und drückten sie vorsichtig aber bestimmt zurück auf den Boden.
"Nicht...!", war alles, was Julia hervor pressen konnte, ehe Tayos Kuss ihre Lippen erneut verschloss.
Er hatte eine Entscheidung getroffen, sich in den letzten Minuten eingestanden, dass er schon lange in Julia verliebt war. Es waren nicht nur ihre weiße Haut und die weichen langen Haare, die ihn faszinierten, die er begehrte. Es war Julia. Ihr Wesen, ihre Art. Alles andere waren Ausflüchte, die er für sich benutzt hatte, um sich seine Gefühle einer fremdartigen Frau gegenüber nicht eingestehen zu müssen.
Jetzt jubelte Tayos Herz, ...