1. Die Rettung


    Datum: 23.06.2020, Kategorien: CMNF

    ... nur. Erst jetzt blickte er wieder auf und sah sie mit festem Blick an: „Anja, ich weiß was ich da von dir verlange! Aber bitte glaube mir, ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Und wenn ich irgendeine andere Idee hätte, die unsere Existenz rettet, dann würde ich sie garantiert bevorzugen!“ Er blickte wieder zu Boden „Aber ich habe keine anderen Ideen mehr..“
    
    Er wirkte in diesem Moment seltsam deprimiert und niedergeschlagen. So kannte Anja ihn gar nicht. Sie wollte irgendetwas sagen, aber ihr wollte nichts Vernünftiges einfallen. Sekunden vergingen, ohne dass einer der beiden etwas gesagt hätte. „Und was hat das mit Erika zu tun?“ wollte sie schließlich wissen.
    
    „Naja“ sagte Erich mit verschmitztem Lächeln, „deine Schwiegermutter hat die Spezialtouren in unserem Möbelhaus damals im gleichen Outfit abgehalten!“ Anja war platt. „Also nackt?“ meinte sie entrüstet. Erich lächelte und nickte. „Du glaubst gar nicht, was das für ein Erfolg war! Unser Umsatz ging damals durch die Decke!“ sagte er mit stolzem Unterton.
    
    Anja wendete sich verärgert ab. „Pfff…das hat dein Möbelhaus ja offenbar auch nicht mehr gerettet“ meinte sie ärgerlich. „Nein“ meinte Erich. „Die Zeit der kleinen Möbelhäuser war vorbei; das war uns auch damals schon klar. Aber mit diesen Präsentationen konnten wir das Kapital aufbringen, das wir zur Umstellung unserer Produktion auf gehobene Büromöbel benötigten. Ansonsten wären wir damals schon am Ende gewesen!“ erklärte er.
    
    3. Kapitel – die ...
    ... Entscheidung
    
    Erich hatte seine Selbstbeherrschung längst wiedergefunden. „Lass dir ruhig etwas Zeit bei deiner Entscheidung; ich will dich nicht drängen!“ sagte er mit nun wieder fester Stimme. „Zu gütig“ giftete Anja. „Rede ruhig auch mal mit deiner Schwiegermutter“ meinte Erich. „Ich denke, das hilft dir bei deiner Entscheidungsfindung!“ Mit diesen Worten stand er auf und öffnete die Tür zu seinem Büro.
    
    Anja verließ das Zimmer wie in Trance. Es kam ihr vor wie ein irrer Traum. Sie ging nur noch in ihr Büro um ihre Jacke zu holen, knipste das Licht aus und ging heim.
    
    Dort wartete Marc schon auf sie. Ebenfalls mit einem Glas Cognac in der Hand. „Na?“ sagte er nur kurz angebunden „wie war´s“. Anja sah ihm fest in die Augen: „Hast Du gewusst, was dein Vater da plant?“ Marc blickte in sein Glas. „Gewusst nicht, aber geahnt“ meinte er. „Warum bist du dann nicht geblieben und hast zu mir gehalten?“ fragte sie vorwurfsvoll. „Offenbar ist dir der Cognac wichtiger als die Ehre deiner Frau“ sagte sie wütend und weil sie gerade in Rage war meinte sie weiter “beim Drang zum Alkohol seid ihr Euch ja schon einig. Und wohl auch dabei, dass ich nackt vor der Kundschaft rumtanzen soll, was?“
    
    Marc blieb ruhig. „Was für eine Antwort erwartest du denn von mir?“ fragte er. „Dass du zu mir hältst!“ schrie sie in einer Mischung aus Wut und Verzweiflung. Sie war den Tränen nahe. Marc antwortete immer noch ruhig: „Anja ich halte zu dir – egal wie du dich entscheidest! Aber was soll ich ...
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