Die Italienreise - Teil 1
Datum: 08.06.2020,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
... irgendeinen Plan auszubrüten.
Also wartete ich. Ziemlich nervös.
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Mit
wem
denn?β Das kam von meiner Mutter. Die Frage war logisch und immerhin keine Totalablehnung. Vielleicht konnte ich mich leichter durchsetzen, als ich angenommen hatte.
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Mit Tanja und ihrem Mannβ, sagte ich, und versuchte, so zu klingen, als sei es das Selbstverständlichste von der Welt.
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Wer ist Tanja?β
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Eine Freundin, die ich vom Tanzen kenne.β Die Lüge hatte ich mir zurechtgelegt. Daß ich die beiden über eine Sexannonce kennengelernt hatte, wollte ich nun wirklich nicht preisgeben.
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Du hast nie von ihr erzählt!β Sie klang vorwurfsvoll.
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Tut mir leid.β
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Wie lange kennst du sie denn schon?β
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Ziemlich lange. Seit letztem Jahrβ, log ich, ohne mit der Wimper zu zucken. Wenn ich zugab, daß ich Tanja und Robert vor einer Woche zum ersten Mal gesehen hatte, würde meine Mutter einen Herzinfarkt bekommen. Oder meine Eltern würden mich für verrückt erklären und in eine Anstalt einweisen. Naja - das vielleicht nicht, aber es würde einen Streit ohne Ende geben. βWir sehen uns immer mal wieder abends beim Tanzen oder in einer Kneipe und quatschen.β Meine Lügen fanden gar kein Ende mehr. Mein Gewissen wurde immer schlechter. βWir fahren in die Toskana. Da hat Tanja so eine Art Sommerhaus. Ich gebe euch natürlich die Adresse. Und ich werde bestimmt schreiben!β Ich redete dauernd von Tanja und ließ Robert geflissentlich unter den Tisch fallen. Ich ...
... schätze, das nennt man
Nebelkerzen werfen
.
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Wie lange willst du denn bleiben?β
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Drei Wochen.β
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Aber warum sagst du uns das denn erst jetzt?β Das kam von meinem Vater.
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Ich habe mich erst gestern wirklich entschlossen. Und die Idee kam überhaupt zum ersten Mal vor einer Woche auf.β Das war nicht einmal gelogen.
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Was ist denn mit deinem Job?β
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Der wäre sowieso nur noch eine Woche gegangen. Ich verliere also nur die letzten sechs Tage.β
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Du mußt aber hier sein, wenn die Schule wieder anfängt!β
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Das weiß ich doch, Mama!β Ich lächelte sie freundlich an. Ich gebe es zu: Ich versuchte, sie um den Finger zu wickeln. Es hatte bei den Möbelmanagern funktioniert und nun probierte ich es bei meinen Eltern.
Sie sah immer noch unsicher aus, aber ich konnte sehen, wie mein Lächeln ihr Herz öffnete. Offensichtlich schenkte ich es ihr viel zu selten. Und nun manipulierte ich sie damit. War ich gemein! Plötzlich kamen mir die Tränen.
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Was ist denn, mein Schätzchen?β Ihre Sorge war völlig aufrichtig. Ich war nicht so dumm, daß ich nicht gewußt hätte, daß sie ihre eigenen Techniken hatte, um ihrerseits
mich
zu manipulieren. Aber in diesem Moment war sie vollkommen ehrlich. Was auch immer mein Problem war: Sie würde sich rückhaltlos bemühen, mir dabei zu helfen, genauso, wie sie schon immer für mich da gewesen war.
Sie hatte mich auf die Welt gebracht, meine Windeln gewechselt, als ich noch nicht einmal stehen konnte. Und ...