1. Rufus - eine lange Reise. Teil 04


    Datum: 28.05.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... einander vor.
    
    „Erfreut, Eure Bekanntschaft zu machen, Prinzessin Ydret.", meinte Magnus daraufhin galant und deutete eine Verbeugung an.
    
    Rufus, der immer noch von ihrer Erscheinung gefangen war, stand der Mund offen und er glotzte die Tochter der Königin nach wie vor ungläubig an, bis ihm sein Meister unsanft seinen Ellbogen in die Rippen stieß.
    
    „Benimm´ Dich!", zischte er böse.
    
    Der Novize beeilte sich, sie ebenfalls freundlich zu begrüßen, allerdings nuschelte er mehr als dass er verständliche Laute artikulierte.
    
    Die Prinzessin zog eine Augenbraue hoch, betrachte sie beide mit einem Blick, den man üblicherweise eher lästigen Insekten oder übelriechenden Tieren schenkt, antwortete ihnen nicht sondern wandte sich an ihre Mutter.
    
    „Ist das euer ERNST? Diese beiden sollen mich nach Gareth bringen? Ein steinalter Magier und ein tumber Junge, der noch grün hinter den Ohren ist? Zudem auch noch Menschen!"
    
    Das letzte Wort spuckte sie beinahe aus.
    
    „YDRET!", brauste der König auf. Die Augen der Königin verengten sich zu gefährlichen kleinen Schlitzen.
    
    „Mäßige Deine Worte! Die beiden sind unsere Ehrengäste und darüber hinaus gute Freunde!", grollte der König lautstark.
    
    „Ah, dann habt ihr mit ihnen gefickt?! Sind sie so gut?", antwortete seine Tochter schnippisch.
    
    Rufus Kinnlade klappte herunter. Unglaublich, wie diese Frau ihre Eltern und Gäste des Königshauses behandelte! Und das noch dazu in aller Öffentlichkeit mitten im Thronsaal. Damit zeigte sich, ...
    ... dass die Worte des Elfenherrschers keineswegs eine Übertreibung gewesen waren. Diese Frau war wirklich hochmütig, frech, arrogant, hatte kein Benehmen und nicht die Spur von Respekt.
    
    „Das kann ja heiter werden!", dachte er und tauschte einen schnellen Blick mit seinem Mentor aus. Dieser schien auch wenig begeistert zu sein.
    
    „Diese Frau verdient eine gehörige Tracht Prügel.", fand Rufus aber er behielt diesen Gedanken natürlich für sich.
    
    „Noch ein falsches Wort und du wirst die gesamte Reise in Ketten und geknebelt verbringen, Ydret! Das ist mein vollster Ernst. Du beschämst uns und beschmutzt unsere Ehre!", donnerte der König.
    
    Ein Teil der Selbstsicherheit verschwand aus den Zügen der Prinzessin. Eine solche Behandlung wollte sie wohl nicht riskieren. Zumindest war sie so klug jetzt lieber ihren Mund zu halten. Sie beschränkte sich nun darauf ihre Arme vor der Brust zu verschränken und missmutig dreinzuschauen.
    
    „Ich bitte darum, mich zu entschuldigen.", sagte der König, der vor Wut immer noch kochte.
    
    „Ich muss mich einmal ernsthaft mit meiner Tochter unterhalten."
    
    „Bist Du so lieb, unsere Ehrengäste weiter zu instruieren, Liebste?", wandte er sich an seine Frau.
    
    „Mit Vergnügen.", erwiderte diese und nickte.
    
    Ohne ein weiteres Wort stand der König auf, ging hinüber zu seiner Tochter, packte sie grob am Arm und führte sie durch den Nebeneingang hinaus. Diese schaute ziemlich erschrocken, denn damit hatte sie offenbar nicht gerechnet.
    
    „Verzeiht uns. ...
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