Wirklichkeiten und Illusionen
Datum: 20.05.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... rannen, einen kurzen Brief in seiner elegante, wenn auch schnörkellosen Handschrift. Er war in perfektem Deutsch abgefasst.
„Liebste Lisa,
wenn Du diese Zeilen lesen wirst, werde ich nicht mehr in der Lage sein, Dir auf anderem Wege zu sagen, was Du mir bedeutet hast. Es waren nur fünf Tage, die uns vergönnt waren und trotzdem waren es die schönsten und wichtigsten Tage in meinem Leben.
Ich hoffte auf eine gemeinsame Zukunft. Meine Versetzung an das US Consulat nach Frankfurt war vorbereitet und in die Wege geleitet. Das sollte eine Überraschung werden. Aber diese Überraschung wird warten müssen, ebenso, wie unser Wiedersehen.
Ich liebe Dich und werde über Dich wachen. Ich werde bei Dir sein in Deinen lichten und in Deinen dunklen Stunden, bis wir uns ganz sicher eines fernen Tages wiedersehen werden. Vertraue mir, Marc"
Die Herren verabschiedeten sich und hinterließen mir eine Kontakttelefonnummer mit dem Angebot, mich da jederzeit bei auftretenden Problemen melden zu können. Ich würde quasi wie eine direkte Angehörige behandelt. Ich habe diese Nummer heute immer noch. Ich hatte sie niemals kontaktiert.
Für mich war schlichtweg eine Welt zusammengebrochen. Seine Familie, vor allem seine Schwester meldet sich heute noch bei mir. Ich kannte sie nicht, aber Marc hatte ihnen von mir und seinen Plänen berichtet.
Sechs Jahre des Verdrängens und Vergessens. Da waren zwei drei Männer dazwischen, aber nichtes, was diesen wenigen Tagen an Tiefe nahe gekommen ...
... wäre.
Und auch das Glück meinte es in den letzten sechs Jahren alles andere als gut mit mir. Mein Arbeitgeber machte pleite -- ich bewarb mich überall, doch erfolglos. Weltwirtschaftskrise!!!
Aber irgendwie kam mit jedem Rückschlag zu guterletzt doch noch eine glückliche Wendung und so wurde ich von HP zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Die hatten meine Unterlagen und ich bekam prompt einen gut bezahlten, unbefristeten Job. Nur hatte ich mich nie bei denen beworben. Dem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul -- ich wagte es nie, diese Geschichte zu hinterfragen.
Vor zwei Jahren klaute mir irgend so ein Wichser von Taschendieb meine Handtasche mit allen Scheckkarten. Ich hatte zwar keine PIN´s bei den Karten liegen und lies meine Karten auch umgehend sperren. Trotzdem räumten die Gangster mir von den zwei Konten fast 6.000 Euro ab. Das tat echt weh, denn so Dicke war mein finanzielles Polster auch nicht.
Zwei Wochen später kam eine Überweisung von Western Union über genau die Summe, aber ohne Absender. Hatten die am Ende ein schlechtes Gewissen bekommen?
Letztes Jahr hatte ich nach einem Unfall einen komplizierten Bruch. Als ich nach Hause kam, wartete da auf mich ein Blumenmeer. Ich hatte zunächst meine Mutter in Verdacht, oder meine Schwester, aber die waren es nicht.
Wachte tatsächlich jemand aud der Ferne über mich? Ich bildete mir Vieles ein und schob es am letzten Ende doch auf meine Mutter.
Als ich heute am Mittwoch, den vierten Juni um zwanzig ...