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Auf der Suche nach Inspiration
Datum: 19.05.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen
Manchmal beginnt ein Tag einfach nur beschissen. Diese Erkenntnis hat man irgendwann, wenn man erst einmal ein paar Jahre durch das Leben gegangen ist. Es gibt keinen Grund jeden Morgen zu feiern als wäre es der letzte. Einen dieser frohlockenden Morgen erlebte Nicholas gerade. Sein Kopf dröhnte und die Quelle der Schmerzen war schnell ausgemacht: Die Flasche Whiskey auf dem Tisch am anderen Ende des Raums hatte sich im Vergleich zum Beginn des letzten Abends bedenklich geleert. Ohne dem schnurrenden Kater in seinem Kopf noch einmal die Aufmerksamkeit zu schenken griff er zu seinen Zigaretten und entzündete sie. Sein Blick fiel auf das kleine summende Gerät auf seinem Nachttisch, welches wohl dazu beigetragen hatte das der Schlaf der Versoffenen nur zu früh endete. 29 ungelesene E-Mails. Er stöhnte in sich hinein. Seit er vor zwei Jahren das Buch über die Geschichte seiner Jugend geschrieben hatte, hatte er es im Großraum San Francisco zu ein wenig lokaler Prominenz gebracht. Die Prominenz half durchaus bei der Suche nach Zerstreuung, sorgt aber auch dafür, dass man etwas unnachgiebiger mit der Deadline für sein nächstes Buch wurde. Sein Blick fiel auf den Laptop und anschließend an sich hinab. Wenn Stress etwas Gutes hatte, dann das er trotz seines lasterhaften Lebenswandels eine vollkommen normale Figur halten konnte. Seine Hand strich über die Wange und er murrte innerlich über die Tatsache, dass er sich eigentlich rasieren müsste. Aber er fand das die unregelmäßigen ...
... Stoppeln ihm etwas attraktives gaben und zumindest in diesem Punkt war er eitel. Bevor er sich aber weiter mit seiner wenig gepflegten Erscheinung beschäftigen konnte, fiel der Blick auf den offenen Laptop. Die Quelle allen Übels. Er wäre nicht im Stress gewesen, wenn er nicht seit über zwei Monaten eine hartnäckige Schreibblockade haben würde. Ihm fehlte die Inspiration für eine weitere Zeile seines Alter Ego und ihm kam der leise Verdacht, dass Whiskey zumindest diese Blockade nicht lösen würde. Aber eine kalte Dusche könnt zumindest für den Moment helfen. Es war bereits früher Abend als er sich auf den Weg in die Künstlerviertel der Stadt machte. In San Francisco war man sich nie sicher, was gerade Viertel der Künstler und welcher Stadtteile bereits im Niedergang ist. Aber es gab eine Vielzahl von kleinen Galerien, in denen Bilder und Kunstwerke aller Art ausgestellt wurden. Es war mehr Verzweiflung denn Wille der ihn hierher führte. Er brauchte Inspiration. Sofort. Also entschied er sich für den Gang in die Galerie eines Freundes und blickte sich neugierig um. Es war voll. Menschenmassen lagen ihm nicht und er hätte mit Sicherheit einen anderen Beruf ergriffen, wenn ihm der Sinn nach Öffentlichkeit gestanden hätte. Aber doch nahm er sich ein Glas Sekt von einem Kellner und begann die ausgestellten Objekte anzustarren. Vor dem Bild einer Frau - er vermutet jedenfalls das es eine war - blieb er stehen. Abstrakte Kunst. Innerlich ärgerte er sich über diesen Begriff. Kunst ...