1. Assassins' Sins Ch. 01


    Datum: 10.05.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... bisherigen Leben, er hatte sie gewonnen. Die Wärme, die sie ausgesendet hatte, blieb zurück, wie ein glänzender Diamant, den nur er sehen konnte. Wertvoll, wie nichts anderes auf der Welt, funkelnd und strahlend wie die Sonne selbst.
    
    Aus dem einzigen Fenster in dem Raum beobachtete er die letzten Lichtstrahlen des Tages, ein malerischer Rahmen für die Gefühle, die in diesem Moment zwei Menschen für sich entdeckt hatten. Gab es etwas schöneres, was ein Mensch in seinem Leben fühlen konnte?
    
    Minutenlang saßen sie sich gegenüber, die Hände mit denen des anderen eng verbunden. Es schien beinahe unmenschlich, sich wieder loslassen zu müssen, sie sanfte Berührung des anderen als Erinnerung abtun zu müssen. Coras grüne Augen blitzten zum ersten Mal seit langer Zeit ehrlich auf, woher er das wusste, konnte er nicht beschreiben. Er fühlte es einfach, als könne er durch ihre Augen sehen, an ihren Empfindungen teilhaben. Niemals würde er es zulassen, dass diese Augen etwas anderes zeigen könnten, sie schien so wundervoll lebendig.
    
    „Warum hast du nie etwas gesagt, nicht einmal angedeutet?", fragte sie. Ganz sanft, damit der Moment nicht seine Magie verlor, vorsichtig wie ein scheues Tier. Er antwortete eben so sanft, ihr dabei direkt in die wie Edelsteine funkelnden Augen blickend.
    
    „Ich habe es versucht... Aber,... ich wollte unsere Freundschaft unter keinen Umständen verlieren, ich wollte DICH nicht verlieren. Du bist die einzige, der ich wirklich vertrauen kann, ich habe ...
    ... niemand anderen. „ „Du wusstest, das du mir alles hättest erzählen können, ich hätte dir zugehört, egal, was es gewesen wäre. Ich habe immer geschwiegen, weil ich Angst hatte, dass wir uns nicht mehr würden so oft sehen können. Was wäre gewesen, wenn du den Vorfall der Gilde gemeldet hättest, ich wäre für immer ausgeschlossen worden."
    
    Er nickte, ihn hatte genau dieselben Ängste geplagt, wusste, dass, so schön ihre eben entdeckten Gefühle waren, diese von der Gilde niemals geduldet würden. Sie hielt beide wachsamen Augen geschlossen, wenn ein Assassine über die Nacht mit einer Frau wegblieb, doch sollte diese Beziehung länger währen, oder war sie sogar mit einer anderen Person der Gilde, wurden Vorfälle dieser Art hart bestraft.
    
    Sie beide hatten stets den Eindruck von rein professioneller Zusammenarbeit aufrecht erhalten, waren jedoch eindringlich vor weiter gehenden Beziehungen gewarnt worden. Doch wer war die Gilde, dass sie ihnen etwas so wunderbares verbieten konnte? Er wischte die logischen Argumente, wie Beeinflussbarkeit, Manipulierbarkeit, Abhängigkeit und Gebundenheit aus seinen Gedanken und entschied sich, dass er Cora niemals würde verlassen können, danach wäre er nur noch ein unbedeutender Schatten seiner selbst. Sie hatte ein loderndes Feuer in ihm entfacht, sollte es erlöschen, bliebe nur noch ein Häufchen Asche zurück.
    
    Seine zweifelnden Gedanken wurden von einem Kuss unterbrochen, Cora hatte sich wieder zu ihm gebeugt und drückte ihn leidenschaftlich an ...
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